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ADRIFT: Sulphur Seas [Eigenproduktion]

Zischen, Keyboards – aber weder Pech noch Schwefel.

Mit Sulphur Seas meldet sich das Schweizer Einmann-Black Metal Projekt ADRIFT zum ersten Mal zu Wort. Bezüglich Informationen und ähnlichem gibt sich Mastermind Nadir auf der mit einigen Palmen gezierten Website bedeckt, es wird kein grosses Image-Zelebrieren betrieben, die Musik an sich steht hier eindeutig im Mittelpunkt. Diese wurde leider in eine grottig-garstige Produktion gehüllt, die auch für Eigenproduktionsverhältnisse eindeutig im unteren Qualitätssegment anzusiedeln ist.

Musikalisch ließe sich ADRIFT als Keyboards mit Gezische zusammenfassen. Ein grässlich maschineller Drumcomputer – selbst DIABOLOS RISING tönt im Vergleich authentisch – rattert sich in die Gehörgänge. Dazu gesellt sich extrem undifferenziertes Zischen, ein undifferenziertes Konglomerat aus übersteuertem Gesang, furztrockenen Tastenteppichen und dünnsten Gitarren. Der Gedanke, dass Nadir wohl einige alte LIMBONIC ART-Scheiben zu Hause stehen hat, flammt kurz auf, wenn gleich der Schweizer zu keinem Zeitpunkt an die Klasse der Norweger heranreicht. Zu oft wirken die düsteren Songs allzu ziellos, ja beliebig zusammengewürfelt. Zwar flackern hier und dort schon nette Ideen auf, doch sie ertrinken innerhalb Augenblicken im nichtssagenden, akustischen Wust, der das Album fest in seiner Hand hat.

Insgesamt also ein wenig befriedigendes erstes Lebenszeichen von ADRIFT. Vergleicht man Sulphur Seas mit den stilistisch verwandten WINTERTHRONE, so geht der Punkt eindeutig an das deutsche Einmann-Projekt. Man kann nur hoffen, dass Nadir auf dem für den Winter geplanten Full Length-Album eine härtere Qualitätskontrolle walten lässt, um Platz für innovative Ideen und strukturierte Songs zu schaffen.

Veröffentlichungstermin: 06.06.2006

Spielzeit: 31:31 Min.

Line-Up:
Nadir: alle Instrumente, Vocals

Produziert von Nadir
Label: Eigenproduktion

Homepage: http://www.adrift.ch

Email: info@adrift.ch

Tracklist:
1. Sulphur Seas
2. Skyfall
3. Desert – Sulphur Waves – Inferno I

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