Ganz Gotham City steht in Flammen. Der verrückte Brandstifter Enfer liebt es in verschiedene Rollen zu schlüpfen, ist Anarchist und zitiert gerne franzözische Gedichte. BATMAN hat mit dem charismatischen Verbrecher eine Menge zu tun, was auch seinem Alter Ego Bruce Wayne nicht gerade gut bekommt. Statt bei einem von ihn initiierten Wohltätigkeitsball zu sein, muss Wayne incognito Verbrecher jagen, und das obwohl die Presse eh nicht gut auf ihn zu sprechen ist. Enfer gelingt es ein infernalisches Feuer in Arkham Asylum, zu legen was zahlreichen Irren die Flucht ermöglicht. Unter ihnen ist BATMANs Erzfeind: The Joker. Und der will ja nur spielen.
Inferno ist die Vertonung eines Romans von Alex Irvine aus dem Jahr 2006 und spielt in etwa ein Jahr nach dem Film Batman Begins. Düster geht es hier freilich wieder zu, statt Unterhaltung für jüngere BATMAN-Freunde zu bieten, wie die Kultserie mit Adam West, wird hier weiterhin eher die Christopher Nolan-Variante verfolgt. Und der erste Teil von Inferno verspricht auch gleich Großes: Die Gluthitze in Gotham City ist geradezu spürbar, es lodert an allen Ecken und Ende, die Stadt und ihre Einwohner, inklusive BATMAN natürlich, kommen nicht zur Ruhe. Die Hölle bricht im wahrsten Sinn des Wortes aus, was durch ein unwahrscheinlich dichtes Sounddesign umgesetzt wurde. Das knapp achtzigminütige Hörspiel hat ein paar ruhige Momente, aber über weite Strecken gibt es viel Action, viele spannende Momente und einen stringenten Aufbau zu hören.
Die Figuren sind sehr gut getroffen, allen voran natürlich die Schurken: Dr. Jonathan Crane alias Scarecrow (Martin Sabel) ist noch der Normalste, Patrick Bach gibt Enfer, den eloquenten, gebildeten Brandstifter sehr gut – es wird schnell ersichtlich, dass BATMAN bei diesem Gegner kein leichtes Spiel haben wird. Christian Rudolf als der Joker ist allerdings eine Nummer für sich. So viel Wahnsinn, Gefährlichkeit und gute Laune in eine Figur zu bringen ist nicht einfach, gleichzeitig ist deutlich zu hören, dass Rudolf eine Menge Spaß hatte, den Superverbrecher zu geben. Und nicht zuletzt die bekannten Sprecher Sascha Rotermund als BATMAN, Reent Reins als Commissioner Gordon, Jürgen Thormann als Butler Alfred und Erzähler Gordon Piedesack haben großen Anteil an der Klasse der Hörspiels und seiner Atmosphäre. Bis in die Nebenrollen ist der Auftakt von Inferno stark besetzt.
Es gibt schnelle Schnitte, dennoch wirkt Hölle nicht gehetzt, es bleibt dadurch aber stets deutlich, dass es sich hier um ein Comic-Hörspiel handelt. So geht es laut zur Sache, es wird nicht mit Effekten gegeizt, es gibt bombastische Unterhaltung zu hören, die gerne ein bisschen überdreht sein darf. Knallbunt ist der Auftakt zur zweiten Staffel von BATMAN jedoch nicht, dafür ist alles zu düster und brutal, und dem passt sich auch der Soundtrack gut an. Hölle lässt für die kommenden Folgen Großes erwarten. Ich bin nun wirklich kein ausgemachter Freund von Comics, beziehungsweise BATMAN im Speziellen, aber diese Hörspielreihe trifft voll meinen Nerv. Daumen hoch für Inferno – Hölle. Genau so geht große Hörspielunterhaltung.
Veröffentlichungstermin: 29. November 2013
Spielzeit: 77:00 Min.
Line-Up:
Gordon Piedesack – Erzähler
Sascha Rotermund – Bruce Wayne / Batman
Reent Reins – Commissioner James Gordon
Jürgen Thormann – Alfred Pennyworth
Christian Rudolf – The Joker
Patrick Bach – Enfer
Martin Sabel – Dr. Jonathan Crane (Scarecrow)
Jens Riewa – Rafael del Toro
Till Hagen – Duane Trask
Angela Quast – Vicki Vale
Marion von Stengel – Gillian O´Connor
Constantin von Westphalen – Officer
Alexander Turrek – Pilot
Detlef Tams – Billy
Robert Kotulla – Wärter
Beate Brandt – Frau
Constantin von Westphalen, Detlef Tams – Insassen
Sebastian Pobot – Produktion, Regie, Sound, Lizenzierung
Alex Irvine – Autor
Patrick Holtheuer – Übersetzung, Dialogbücher, Co-Regie, Sprachschnitt
Tom Steinbrecher und Sebastian Pobot – Mix, Sounddesign, Mastering
Steven Schulze, Marko Peter Bachmann, Tom Steinbrecher – Aufnahme
Label: Highscore Music
Homepage: http://www.highscoremusic.com/
Mehr im Netz: http://www.facebook.com/highscoremusic.fans