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SECRETS OF THE MOON: Carved In Stigmata Wounds

Eine weitere dunkle Schublade tut sich auf: Occult Black Metal. Was dies mit Mondgeheimnissen zu tun hat, wird hier erläutert…

Die deutschen SECRETS OF THE MOON existieren seit 1995. Nach einigen Demotapes und 7‘‘ EPs präsentieren sie mit „Carved In Stigmata Wounds“ wieder ein Full-Length Album, das ihre Definition von „Occult Black Metal“ repräsentiert. Musikalisch ist jener von mehreren atmosphärischen und auch experimentelleren Passagen gekennzeichnet und lässt sich nicht eindeutig an einer bestimmten Band als Einfluss festschrauben. Die Produktion von „Carved In Stigmata Wounds“ ist sauber, einzig die merkwürdig komprimierten Drumsounds nehmen dem Sound den nötigen Druck.

Nach dem etwas arg repetitiven „Cosmogenesis“ sticht das folgende „Miasma“ klar aus den anderen Songs hervor. Die Stimmung erinnert hier zeitweise an MAYHEMs Grand Declaration of War. Allerdings muss bei diesem Vergleich klar gesagt werden, dass vor allem im Schlagzeugbereich Galaxien zwischen den Norwegern und SECRETS OF THE MOON liegen. Die Chorklänge in „Miasma“ könnten hingegen eher einem Werk von CRADLE OF FILTH entsprungen sein — allerdings sind SECRETS OF THE MOON weniger kitschig-theatralisch als die englischen Vampire. Die Vocals sind bei den Deutschen ebenfalls nicht in unerreichbaren Höhen, sondern beschränken sich oft auf fast schon heiseres Schreien (oder einfach krächzendes Sprechen) — hier tut sich eindeutig kein Nervfaktor auf. SECRETS OF THE MOON wagen sich auch an disharmonische Parts heran, etwa zu Beginn von „Psychoccult Hymn“, wo auch der Bass zu seinem gut hörbaren Auftritt kommt. Im Bereich der Gitarrenarbeit kommen wehmütige Erinnerungen an EMPEROR auf (etwa bei „Evolution Valour Admission“).

Obschon SECRETS OF THE MOON zwischen atmosphärischen und schnelleren Parts munter abwechseln, kommt „Carved In Stigmata Wounds“ nicht darum herum, mit der Zeit etwas ermüdend zu wirken. Einige Riffs werden einfach zu oft und zu lange während eines Songs wiederholt — über das täuschen auch die experimentelleren Elemente nicht hinweg. So hinterlässt dieses Album auch nach mehreren Durchgängen einen zwiespältigen Höreindruck: Einerseits schmälern die vor allem in schnelleren Parts etwas unsauberen Drums und Songaufbau-Qualitäten den positiven Eindruck, andererseits hat man das Gefühl, in SECRETS OF THE MOON ein widerspenstiges Sammelsurium von vergangenen Black Metal-Kreationen zu finden…

Veröffentlichungstermin: 19.04.2004

Spielzeit: 72:02 Min.

Line-Up:
S.G.: Vocals, Gitarren

Daevas: Vocals, Bass

Thrawn: Drums

Produziert von Patrick Damiani
Label: Lupus Lounge / Prophecy Productions

Homepage: http://come.to/secretsofthemoon

Email: band@sotm.de

Tracklist:
1. Crowns

2. Cosmogenesis

3. Miasma

4. Psychoccult Hymn

5. To The Ultimate Embers And Ash

6. Kaosthrone

7. Evolution Valour Admission

8. Epoch

9. Carved In Stigmata Wounds

10. Dust

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