Heimdall war, wie Ihr natürlich alle bereits wißt, in der nordischen Sagenwelt einer der Asen und der Wächter der Brücke, die nach Valhall führte. Ein Vorläufer des “Winged Warrior Of Steel” sozusagen. Was liegt für eine Band, die seinen Namen wählt, also näher, als Epic Metal zu spielen?
60 Minuten lang wandelt man in den Fußspuren der zahllosen italienischen Landsleute und macht seine Sache auch mehr als ordentlich. Die elf Songs kommen ausgesprochen gut, außer auf eine solide Produktion kann man auf ein herrliches Ritter-Cover des RHAPSODY / STRATOVARIUS / RIOT–Zeichners Eric Philippe zurückgreifen. Das lyrische Konzept macht ebenfalls leidlich Sinn und ist gut nachzuvollziehen. Es gibt nur einen Punkt, der einem den Genuss der CD einigermaßen vermiest: Sänger Claudio Gallo leidet bedauerlicherweise am Mario-Basler-Syndrom. Soll heißen, er schwankt gesanglich zwischen Kreis- und Weltklasse, wobei die ersteren Anteile überwiegen.
Andererseits macht dieses Manko die CD auch irgendwie sympathisch. Wie viele Sänger in den Achtzigern haben immer haarscharf neben dem richtigen Ton hergesungen? „The Temple Of Theil“ bekommt damit einen leicht nostalgischen Touch. Da zum Vorgänger „Lord Of The Sky“ (ebenfalls ein Konzeptalbum mit willenlosem Klischee-Cover) eine Steigerung nicht abzusprechen ist, kann man HEIMDALL jedem True-Metaller zum Reinhören empfehlen. Ob ihr mit dieser Stimme klarkommt, muss jeder selbst entscheiden.
Besetzung:
Fabio Calluori – g
Nicola Calluori – dr
Carmelo Claps – g
Claudio Gallo – v
Giovanni Canu – b
Sergio Duccilli – key
HEIMDALL “The Temple Of Theil” Tracklist
1. Prelude The Messenger
2. Follow The Signs
3. Secrets Of Time
4. The Oath
5. Fall In Tears
6. The Temple Of Theil
7. Symphony Of Twilight
8. Spirits Of Skyward
9. Scream Of Revenge
10. The Night Will Fall
11. The Song Of Sidgar And Iselin
12. Finale