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GRAVE DIGGER: Liberty Or Death

Bis auf einige Ausnahmen herrscht auf der neuen GRAVE DIGGER leider nur Mittelmaß.

Mit Liberty Or Death melden sich GRAVE DIGGER dieser Tage mal wieder zu Wort. Bei GRAVE DIGGER ist es mit den Alben so eine Sache. Seit der Reunion haben die Mannen um Chris Boltendahl eigentlich nicht eine wirklich schlechte Scheibe abgeliefert. Andererseits rennen GRAVE DIGGER aber nun auch schon seit einem guten Jahrzehnt der Qualität ihres Gesellenstücks Tunes Of War hinterher. Mal mit mehr (Knights Of The Cross, Excalibur, Rheingold), mal mit weniger (The Grave Digger) Erfolg. So richtig blüht die Band auf, wenn es um die Veröffentlichung von Konzeptalben geht. Die neue CD ist in dieser Hinsicht weder Fisch noch Fleisch. Ein historisches Konzept wie bei den vorher genannten Scheiben ist nicht vorhanden, aber zumindest gibt es einen roten Faden, der sich durch sämtliche Songs auf Liberty Or Death zieht. Dieser ist, wer hätte es anhand des Titels der CD vermutet, der Kampf um Freiheit.

Der Opener und zugleich Titeltrack ist eine hymnische Midtempo-Nummer. Auffällig sind hier die atmosphärischen Keyboard-Passagen die immer, wenn Chris Bolthendahl gerade nicht singt, im Hintergrund präsent sind. Für GRAVE DIGGER recht ungewöhnlich. Die beiden folgenden Songs sind dann eher klassische Uptempo-Nummern, allerdings wiederum mit eher hymnischen Refrains, was meiner Meinung nach nicht unbedingt hätte sein müssen. Trotzdem zählen auch diese beiden Songs zu den stärksten der neuen Scheibe. Highland Tears, beginnt mit einem Trommel- und Dudelsack-Intro und nimmt sich mal wieder der Lieblingsnation GRAVE DIGGERs, nämlich Schottland an.
Dann geht es leider bergab. Die folgenden Songs sind zwar allesamt ganz gut, allerdings gibt es mit Silent Revolution bei dem Manni Schmidt mal wieder ein paar hervorragende Leads aus dem Hut zaubert, und dem von den römischen Gladiatoren handelnden Forecourt To Hell nur noch zwei Songs die herausstechen. Bei Massada lassen die orientalisch anmutenden Gitarren noch einmal aufhorchen, allerdings macht der Schunkel-Refrain das Ganze wieder zunichte. Schade, denn ansonsten hätte der Song tatsächlich was werden können. Der Digipack Bonustrack ist die Ballade Ship Of Hope, die wiederum zu Gefallen weiß, auch wenn ich den Song noch besser gefunden hätte, wenn Chris wieder so melodisch gesungen hätte wie bei der großartigen Ballade The Silence vom ansonsten eher schwachen The Grave Digger Album.

Insgesamt haben GRAVE DIGGER mit Liberty Or Death eine CD abgeliefert mit der sie leider mal wieder nicht an Ihre Großtaten anschließen können. Wer die letzten GRAVE DIGGER-Scheiben mochte, wird sicherlich auch an dieser Gefallen finden, denn letztendlich befinden sich genügend gutklassige, GRAVE DIGGER-typische Songs auf der neuen CD. Mir persönlich dümpelt die Scheibe allerdings etwas zu sehr im Midtempo herum und auch ein paar einprägsamere Refrains, wie man es sonst von GRAVE DIGGER gewohnt war, wären wünschenswert gewesen. Trotz der unbestrittenen Klasse von Manni Schmidt muss ich sagen, dass mir GRAVE DIGGER seit dem Ausstieg von Uwe Lulis nicht mehr so gut gefallen wie vorher. Einzig Rheingold konnte zumindest annähernd an die alten Alben anknüpfen.

Veröffentlichungstermin: 12.01.2007

Spielzeit: 61:53 Min.

Line-Up:
Chris Boltendahl – vocals
Manni Schmidt – guitars
Jens Becker – bass
Stefan Arnold – drums
H.P. Katzenburg – keyboards

Produziert von Principial Studios
Label: Locomotive Records

Homepage: http://www.grave-digger.de

Email: unclereaper@grave-digger.de

Tracklist:
01. Liberty Or Death
02. Ocean Of Blood
03. Highland Tears
04. The Terrible One
05. Until The Last King Died
06. March Of The Innocent
07. Silent Revolution
08. Shadowland
09. Forecourt To Hell
10. Massada
11. Ship Of Hope (Digipack Bonustrack)

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