RAGING SPEEDHORN: Before the Sea Was Built

Keine Scheibe für die Ewigkeit, aber für den Moment der Wut dafür umso mehr.

Everything Changes besagt schon der Titel des Openers des neuen Albums von RAGING SPEEDHORN. Neuer Sänger, neuer Bassist, kurz und knackig, brutal und gnadenlos, das sind die wesentlichen Aussagen über Before the Sea Was Built. Der im Hardcore und Punk verwurzelte Metalmix des britischen Sextetts erlebt auf dem vierten Album eine Wendung, brutaler, aggressiver, wütender und boshafter war die Band nie. Das steht ihr verdammt gut zu Gesicht – denn einerseits gibt es punkige, kurze Songs, wie die Assi-Hymne Too Drunk to Give a Fuck, andererseits tonnenschwere Nummern, die den Hörer erdrücken. Mit Intensität und Wut, mit Hass und Leidenschaft.

Die Anordnung der Songs erscheint zunächst etwas befremdlich, doch nach mehrmaligem Hören macht das Album auch als Ganzes Sinn. Everything Changes leitet das Album ein, mächtig und kontrolliert, danach wird die Hand vom Steuer genommen und die Band beobachtet sich selbst mit Gelassenheit, in welche Richtung sie abdriftet. Sie brechen aus in schnelle, kurze Hardcore-Metal-Songs, die trotz aller Power auch vollgepumpt sind mit Düsternis und Nihilismus. Die PITCHSHIFTER des brutal Metal liefern dennoch mit ihren längeren Nummern ihre beste Arbeit ab. Das gemeine Who Will Guard the Guards ist schier ohnmächtig vor Wut, die bedrohlichen Grooves in Sound of Waves klingen tatsächlich nach Wellen und Meer, beziehungsweise leicht nach alten NEUROSIS und wären der perfekte Rausschmeißer für dieses Album gewesen und nicht Jump Ship, das noch mal ziemlich wüst ist.

Alles in allem ist Before the Sea Was Built vor allem eins: Pure Energie und wohl deshalb sehr, sehr kurz. RAGING SPEEDHORN machen ihrem Namen auf ihrem vierten Album alle Ehre und liefern ein Hitalbum ab, das dem Hörer den Schädel einschlägt. Fett produziert, mit saftigen Gitarren, fetten Riffs, abwechslungsreichem, brutalem Gesang und ebensolchem Drumming. Zwar keine Scheibe für die Ewigkeit, auch weil sie gerne etwas länger hätte dauern dürfen, aber für den Moment der Wut dafür umso mehr. Kommt live bestimmt obergeil.

Veröffentlichungstermin: 7. September 2007

Spielzeit: 28:22 Min.

Line-Up:
Bloody Kev – Vocals
John Loughlin – Vocals
Gareth Smith – Guitars
Jay Thompson – Guitar
Dave Thompson – Bass
Gordon Morison – Drums

Label: SPV / Steamhammer

Homepage: http://www.ragingspeedhorn.co.uk

Tracklist:
1. Everything Changes
2. Before the Sea Was Built
3. Dignity Stripper
4. Mishima
5. The Last Comet from Nothingness
6. Born to Twist the Knife
7. Who Will Guard the Guards
8. Too Drunk to Give a Fuck
9. Sound of Waves
10. Jump Ship

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