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MOTORJESUS, DIVINE:ZERO, THE SHITHEADZ und COLT FEVERS am 18. Dezember 2009 im Pitch Black, Niederkrüchten

Drei mal Heavy Rock aus Mönchengladbach und einmal melodischer Death Metal aus Erkelenz – dafür fährt man auch bei zugeschneiter Autobahn gerne mal nach Niederkrüchten…

Where the fuck is Niederkrüchten? Das war die erste Frage, die ich mir stellte nachdem ich hörte, dass das Quartett vom Niederrhein, bestehend aus COLT FEVERS, THE SHITHEADZ, DIVINE:ZERO und MOTORJESUS an eben jenem Ort auftreten  würde. Aber einen Moment mal, THE SHITHEADZ UND MOTORJESUS? Ist das nicht eigentlich quasi ein und die selbe Band? Fast richtig! THE SHITHEADZ benannten sich vor der Veröffentlichung ihres zweiten Albums in MOTORJESUS um. Es folgten diverse Line Up-Umbesetzungen, so dass vom ursprünglichen Line UP momentan nur noch Sänger Chris Birx und Gitarrist Andy Peters bei MOTORJESUS aktiv sind. Aber heute gab es auch einen Auftritt mit der Band im (Fast)-Line Up der beiden Alben. Lediglich Ur-Bassist Marc Neschen blieb der Veranstaltung fern und wurde von MOTORJESUS-Bassist Roman Jasicak würdig vertreten.

Roman
Stand an diesem Abend gleich bei drei Bands auf der Bühne – Roman Jasciak (MOTORJESUS/SHITHEADZ/COLT FEVERS) 

Und zu allem Überfluss spielten an diesem Abend auch noch COLT FEVERS, die Band die von den Ex-MOTORJESUS-Musikern Guido und Oliver sowie ursprünglich auch mal Marc Neschen gegründet wurden. Da letzterer aber bei einem Auftritt vor ein paar Wochen einfach nicht auftauchte übernahm auch dort Roman den Viersaiter. Alles klar? Vervollständigt wurde der Abend durch die Melodic Death Metaller DIVINE:ZERO, die ebenfalls nicht zum ersten Mal mit dem Rest der Bands auf der Bühne stehen.

Das Pitch Black, eine Kneipe mit Bühne ist eine coole Location, liegt zwar etwas außerhalb hat aber ausreichend Parkplätze und die Getränkepreise waren auch mehr als in Ordnung. Der Eintrittspreis war mit fünf Euro ebenfalls moderat angesetzt. Dementsprechend war der Laden auch gut gefüllt und die große Anzahl an MOTORJESUS bzw. THE SHITHEADZ-Shirts ließen keinen Zweifel daran, weswegen der Großteil der Leute heute den teilweise langen Weg über zugeschneite Autobahnen auf sich genommen hatte.

COLT
Setlist COLT FEVERS: Change, Sufferer´s Revenge, Man Of Fate, Where The Dark Things Are 

Den Anfang machten aber erst mal COLT FEVERS. Die Jungs haben mit [fear] gerade ihre erste Vier-Song-EP am Start die im schicken Blue Ray-Case für 6 Euro zum Erwerb feilgeboten wurde. Und wer Darth Vader auf dem Cover hat, der kann nur rocken. Richtig? Richtig! Auf jedem der vier Songs der EP haben COLT FEVERS einen anderen Sänger, dementsprechend wechselten sich die Herren auch live am Mikro ab. Die Band spielte die Songs in der Reihenfolge der EP. Somit mussten Chris Birx und Basser Roman Jasicak  bei drei der vier Bands des Abends auf den Brettern stehen. Dass nenne ich Arbeitsleistung. Das Chris von allen Sängern des Auftritts am meisten quatschen würde war natürlich vorher klar, der Kerl ist halt einfach ein gesprächiges Kerlchen. Da SUPERSOMA-Fronter Ingo leider verhindert war übernahm Chris auch dessen Song Where The Dark Things Are wobei er hier zur Unterstützung ein Blatt mit den Lyrics auf der Bühne hatte. COLT FEVERS boten mit ihrem, leider nur kurzen Auftritt eine ordentliche Dampframme die neugierig auf mehr Songs der Jungs macht. Gerade Guido sah man an, dass er richtig Spaß daran hatte mit COLT FEVERS auf der Bühne zu stehen. Wer auf ordentlich groovenden, zeitgemäßen Heavy Rock bis Metal steht sollte sich die Jungs auf jeden Fall mal zu Gemüte führen und die wirklich hörenswerte EP einsacken!

THE
Der Meister der Gitarren-Posen – Andy Peters (SHITHEADZ/MOTORJESUS) 

Nachdem Guido, Oliver, Roman und Chris als COLT FEVERS die Bühne verlassen hatten kamen Sie kurz darauf, verstärkt um Gitarrist Andy Peters als THE SHITHEADZ wieder auf die Bühne und eröffneten das Set ganz klassisch mit Powertool. Und mit der Aussage heute nur die alten Sachen zu spielen hatten die Jungs nicht zu viel versprochen. Endlich kamen mal wieder lange nicht mehr live gehörte Songs wie Nitro oder Supersonic zum Zuge. Statt Return Of The Demons, welcher ja erst für das Labeldebüt geschrieben wurde und außerdem später auch von MOTORJESUS noch mal gespielt werden sollte hätte man zwar zum Beispiel auch den Demotrack Demonride mal wieder rauskramen können aber das nur so am Rande. Ruhig wurde es kurz bei der starken Ballade Burning und mit Abstrichen The Black Days, ansonsten wurde gerockt was das Zeug hält. Andy Peters war wieder mal der König des Posings, genau so muss ein Rock-Gitarrist auf der Bühne aussehen. Es war ein gutes Gefühl, die Jungs – bis auf Marc – wieder zusammen auf der Bühne zu sehen. Musikalisch war der Auftritt sowieso über alle Zweifel erhaben.

DIVINE
Die härteste Band des Abends – DIVINE:ZERO 

Mit DIVINE:ZERO folgte die härteste Band des Abends. Die Erkelenzer passten mit ihrem melodischen Death Metal der härteren Gangart zwar nicht so recht ins Billing, boten aber willkommene Abwechslung und legten ebenfalls einen guten Auftritt hin. Sowohl vom spielerischen als auch vom Stageacting passte da alles wie der Arsch auf den Eimer. Songs wie Casket Nausea vom Album The Day God Left drückten in bester Göteborg-Manier ins Gesicht. Ja, das machte Spaß, die Jungs dürfen gerne öfters mal wieder mit MOTORJESUS auf die Bühne gehen.

MOTORJESUS
Spielte an diesem Abend verfrüht Weihnachtsmann: MOTORJESUS-Frontmann Chris Birx 

Zu weit fortgeschrittener Stunde folge dann das Grande Finale mit MOTORJESUS, diesmal in der aktuellen Besetzung mit Chris, Andy und Roman, sowie Klaus Spangenberg am Schlagzeug und Sven an der zweiten Gitarre. Diesmal nahmen die Jungs Dirty Pounding Gasoline, streng genommen ja eigentlich auch noch ein SHITHEADZ-Song als Opener. Aber mit Legion Of Rock und dem etwas ruhigeren Distortion Sleep folgten zwei Songs vom Deathrider-Album. Danach gab es zum zweiten Mal am Abend Powertool zu hören. Wieso auch nicht, der Song ist schließlich eines der Highlights aus dem MOTORJESUS/SHITHEADZ-Fundus. Bei Destroyer übernahm dann noch mal Oliver Beck das Schlagzeug und Klaus Spangenberg kam nach vorne um Chris am Mikro zu unterstützen. Zwar dauerte es ein wenig, bis der Soundmann das zweite Mikro auch an hatte, dann lief aber alles glatt. Auch die drei neuen Songs der 100.000 Volt Survivor-EP wurden gespielt. Insbesondere Fist Of The Dragon dürfte so schnell nicht mehr aus der Setlist der Jungs verschwinden aber auch die restlichen Songs bestanden die Live-Feuertaufe mit fliegenden Fahnen.

MOTORJESUS
Wie immer in Top-Form und vom Publikum abgefeiert – MOTORJESUS 

Und weil es ja kurz vor Weihnachten war verschenkte Chris auch gleich noch ein paar CD`s und Shirts an die Fans. Das nenne ich fanfreundlich. Die Stimmung im Publikum war den ganzen Abend sowieso schon bombig, erreichte beim MOTORJESUS-Auftritt aber ihren Höhepunkt. Dazu trug auch das Abschluß-Doppel A New War und dem nochmals gespielten Motorjesus bei, zwei der besten Songs die diese Band je geschrieben hat. A New War war der Song der mich damals, als ich die Band im Vorprogramm von MOTÖRHEAD und ANTHRAX gesehen habe zum Fan machte und Motorjesus ist für mich schlicht und ergreifen der beste Song, den die Jungs im Repertoire haben.

Als das Publikum danach immer noch mehr hören wollte spielten MOTORJESUS einfach noch mal Return Of The Demons, diesmal allerdings mit Sänger Chris Birx am Schlagzeug und Drummer Klaus Spangenberg am Mikro. Eine Interessante Erfahrung, den Song mal mit Doublebass-Einlagen zu hören. Alles in allem war es mal wieder ein gelungener Abend mit den Jungs, egal ob nun als THE SHITHEADZ oder MOTORJESUS. diese Band rockt live immer alles in Grund und Boden. Hoffen wir mal, dass 2010 endlich das dritte Album kommt und Ruhe im Line Up einkehrt.

Bericht und Fotos: agony&ecstasy

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