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WITHIN THE RUINS: Invade

Brutaler und sehr melodischer, aber steriler Metalcore, der die eine oder andere Überraschung parat hat.

Das nenne ich eine Überraschung. WITHIN THE RUINS überzeugen zumindest größtenteils mit ihrem neuen Album, und das obwohl hier Deathcore angekündigt war. Invade ist ein flottes, schlaues Zweitwerk geworden, das dich dumm aus der Wäsche schauen lässt, wenn du in die Musik hinein gefunden hast. Aber eigentlich haben WITHIN THE RUINS bis auf vereinzelte, zum Glück nur homöopathisch eingestreute, Beat-Down-Elemente nichts mit Deathcore gemein. Um in dieses Genre zu passen wird auch zu viel Wert auf Songwriting gelegt, im Speziellen bei den Gitarren. Ähnlich wie es bei WITH PASSION war, haben auch WITHIN THE RUINS eine quasi permanente Melodik in ihrer Musik, die hier allerdings mal an alte IN FLAMES und IRON MAIDEN erinnert, dann wieder deutlich progressiver wird. NECROPHAGIST-Gedudel wird da zwar nie draus, aber manchmal übertreiben es WITHIN THE RUINS trotzdem ein wenig mit den Leadgitarren.

Invade ist dennoch ein sehr kurzweiliges, abwechslungsreiches und äußerst brutales Album. Songs wie Versus, Invade, Cross Buster, Oath und The Carouser zeigen eine wirklich gute junge Band, ganz unabhängig von prolligen Gangshouts und Breakdowns. Bei WITHIN THE RUINS nervt das eben nicht so krass und stört den Flow außerdem nicht. Vielleicht liegt es auch daran, dass die Rhythmen von letzterem eher komplex sind, wie bei älteren DESPISED ICON. Auf MESHUGGAH-Ebene kommen die fünf jungen Musiker allerdings natürlich nicht. Wenn es wie im Instrumental Ataxia mit Geblaste und Gefrickel allerdings so richtig wild wird, dann beginnt man das Album wirklich zu mögen. Das heißt aber nicht, dass Sänger Tom Goergen besonders schlecht wäre. Der Mann hat eine mächtige Stimme, sticht allerdings nicht aus dem Groß der Brüllsänger heraus. Das, um in deinem Gedächtnis zu bleiben sind nun mal die Gitarren.

Gut gespielt ist die Musik auf Invade zweifellos, aber produziert ist das Album viel zu sauber. WITHIN THE RUINS haben exakt geschnittene Drumschläge, genau hingeschnittene Gitarren und daher keine wirkliche Lebendigkeit in der Musik. Es geht in die Beine, es bleibt dank der Eingängigkeit gut hängen und ist auch überraschend intensiv, aber es reißt noch nicht vom Hocker. Wenn du allerdings eingängigen Metalcore mit genügend Brutalität und Köpfchen hören willst, kannst du bei deutlich schlechteren Adressen landen, als bei WITHIN THE RUINS.

Veröffentlichungstermin: 27. August 2010

Spielzeit: 40:59 Min.

Line-Up:

Tim Goergen – Vocals
Joe Cocchi – Guitar
Jay Van Schelt – Guitar
Mike Beaujean – Bass
Kevin McGuill – Drums

Produziert von Josh Wickman
Label: Victory Records
MySpace: http://www.myspace.com/withintheruins

Tracklist:

1. Designing Oblivion
2. Versus
3. Behold The Harlot
4. Red Flagged
5. Invade
6. Ataxia
7. Cross Buster
8. Feast Or Famine
9. Oath
10. The Carouser
11. Roads

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