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WEIRD FATE: Seelennacht

Trotz gewisser Anfängerschwierigkeiten wissen die jungen WEIRD FATE, dass es nichts bringt, einer berühmten Band wie Lemminge nachzulaufen.

Die im Jahr 2001 gegründeten WEIRD FATE präsentieren mit Seelennacht ihr erstes Demo. Wer jetzt knappe zwölf Minuten Musik erwartet, den täuscht das deutsche Quintett: Zwischen den vier Songs finden sich verträumte, akustische Intermezzi, welche meist von Tasteninstrumenten und zarten Gitarren erschaffen werden. Trotz Keyboard und Orgeleinsatz kann man WEIRD FATE nicht beherzt in die kitschige DIMMU BORGIR-Klon-Schublade stopfen, hier ist man offensichtlich mit ehrlichem Ernst bei der Sache und verzichtet auf billige Effekthascherei.

Im von Gewitter und Orgel bewohnten Intro erwachen Gedanken an SATYRICONs Shadowthrone, bald zeigt sich jedoch, daß WEIRD FATE noch nicht ganz so fortgeschritten musizieren. Die Produktion ist etwas dumpf und drucklos, was insbesondere in den regulären Songs auffällt, wo mehr Instrumente zusammentreffen und harmonieren müssen. Der heisere Gesang ist glücklicherweise nicht arg in den Vordergrund gemischt worden, sondern haust mit den Sechssaitern gemeinsam im Unterholz. Leider lassen sich nicht nur bei den Gitarren noch einige Schwächen ausmachen. In Heathen Tragedy miauen die Saiten in dissonanten Schmerzen und tun ihr Leid in der langatmigen, zusammenhangslosen Songlandschaft kund. Im Intermezzo zu Schmach (das wäre Track Nummer 5) quält sich dann noch ein verstimmtes Klavier durch ähnliche Torturen, bevor sich dann im dritten Werk erneut ein gewisser Hang zu alten SATYRICON-Werken offenbart, wobei WEIRD FATE noch weit entfernt sind von der Qualität der Norweger in ihren frühen Tagen.

Seelennacht hinterläßt schließlich einen zwiespältigen Eindruck. Einerseits merkt man, dass Anfänger am Werk sind. Andererseits und das ist löblich eifern sie nicht einer gewissen Band wie Lemminge blind nach. Leider zerfällt das Werk zu sehr in einzelne, aneinandergereihte Riff-Fragmente, was den Hörgenuß schließlich schmälert. Besser gestimmte Instrumente und klarere Songarrangements wären hier nötig gewesen.

Veröffentlichungstermin: 2004

Spielzeit: 28:55 Min.

Line-Up:
Nils: Gitarre, Gesang

Tobias: Bass, Gesang, Orgel

Oliver: Drums

Eva: Klavier, Orgel, Keyboards

Martin: Gitarre

Label: Eigenproduktion

Homepage: http://www.weirdfate.de.vu

Email: weirdfate@gmx.de

Tracklist:
1. Seelennacht

2. Heathen Tragedy

3. Schmach

4. Niemals fällt die Zeit

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