Das Jahr neigt sich dem Ende zu, da blickt der geneigte Schreiberling zurück und arbeitet an seinem Jahrespoll. Und in diesem Fall habe ich dann auch gleich noch die Gelegenheit, die eine oder andere Rezension nachzuholen, die ich eigentlich schon in der ersten Jahreshälfte hätte schreiben sollen. So zum Beispiel diese hier. VULTURE haben diesmal etwas länger für den Nachfolger zu “Dealin Death” gebraucht, was laut Band wohl auch daran lag, dass man so intensiv und organisiert gearbeitet hat wie nie zuvor.
Von Beginn an Vollgas – VULTURE spielen immer noch High Speed Metal
Vom Start an macht die Band keine Gefangenen, tritt bei “Screams From The Abattoir” direkt voll aufs Gas. Hier weiß jeder Beteiligte genau, was er tut, die Riffs sitzen, die Soli sind stets geschmackvoll, das Drumming ist straight, wo es straight sein muss, wenn Deceiver dann aber mal breaks und fills spielt, dann zeigt er, dass er zu den besten seines Fachs gehört. Und über allem kreist das irre Organ von Steeler, welche immer wieder an den seligen Paul Baloff erinnert. Diese irren, hohen screams! “Unhallowed And Forgotten” ballert im selben Stil und Tempo weiter, bevor VULTURE uns mit dem melodischen Instrumental „Transylvania“ mal kurz eine Verschnaufpause gönnen. Und wer Transsilvanien sagt, der muss auch was sagen? Richtig, Vlad der Pfähler. Was uns zu “Realm of the Impaler” bringt, bei dem VULTURE nicht ganz so gnadenlos los brettern und uns stattdessen mit melodischen Soli und Bassläufen verwöhnen.
Die starken Melodien sind auch auf “Sentinels” das Salz in der Suppe
Mit “Draw Your Blades” oder “Where There’s a Whip (There Is a Way)” folgen zwei weitere Premium-Banger, bei denen das Tempo wohldosiert eingesetzt wird und die beide mit astreinen Mitgrölrefrains und gleichzeitig starken Gitarrenharmonien und Soli aufwarten können. Mit “Der Tod Trägt Schwarzes Leder”, dessen Titel auf einen italienischen Film aus dem Jahr 1974 beruht, gibt es ein weiteres, von einigen weiblichen Harmoniegesängen abgesehen, Instrumental. Im Gegenzug zu “Transilvania”, welches eher ein kurzes Intro ist, handelt es sich hierbei aber um ein vollwertiges Stück, welches absolut für sich alleine stehen kann. “Der Tod Trägt Schwarzes Leder” ist das melodischste Stück, das VULTURE bisher geschrieben haben. Mit dem sehr straighten “Death Row” und dem etwas verspielteren “Oathbreaker” hauen VULTURE nochmal ordentlich auf die Pauke während das dazwischen platzierte “Gargoyles” eher unauffällig bleibt.
Besser kann man klassischen Speed Metal nicht spielen!
Das Beste haben sich VULTURE allerdings für den Schluss aufgehoben. “Sentinels (Heavier Than Time)” ist ein satt groovender Mid Tempo-Song mit grandiosem, melodischen Soloteil in der Mitte, geilen Gangshouts, einem spoken word Part und vor allem einem absoluten Killer Hauptriff… ach hier stimmt einfach alles! Besser kann man klassischen Speed Metal nicht spielen! Tatsächlich haben VULTURE mit “Sentinels” mindestens das Niveau des Vorgängers erreicht und es womöglich gar nochmal übertroffen. Somit ist “Sentinels” auf jeden Fall eines der Highlights des Jahres. Solltet ihr das Album bisher verpasst haben, holt das ganz schnell nach!
Veröffentlichungsdatum: 12.04.2024
Spielzeit: 40:41
Line-Up:
L. Steeler – vocals
S. Castevet – guitars
M. Outlaw – Guitars
A. Axetinctör – bass
G. Deceiver – drums
Label: SPV/Steamhammer
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Bandcamp: https://vulturekills.bandcamp.com
VULTURE „Sentinels“ Tracklist
01. Screams from the Abattoir
02. Unhallowed & Forgotten (Video bei YouTube)
03. Transylvania
04. Realm of the Impaler (Video bei YouTube)
05. Draw Your Blades
06. Where There’s a Whip (There Is a Way)
07. Der Tod Trägt Schwarzes Leder
08. Death Row
09. Gargoyles
10. Oathbreaker (Video bei YouTube)
11. Sentinels (Heavier Than Time