VULGAR PIGEONS: Summary Execution

"Summary Execution" ist Fast-Food, made in America.

Manche Menschen können einfach lärmen bis sie schwarz werden. So auch Paul Pontikoff von BENÜMB, der bei dieser suspekten Band nebenbei mitmischt. Bei denen geht es aber weit weniger hardcorelastig zu Werke als bei seiner anderen Band; VULGAR PIGEONS stehen eher für puren Grindcore. Hier wird bis zur Besinnungslosigkeit geknüppelt, richtig wüst das.

Aber blöd sind die VULGAR PIGEONS nicht. Das misanthropische Gebräu ist nämlich hier und da so chaotisch und anspruchsvoll, besonders in den ersten paar Songs, dass einem die Kinnlade ganz schön nach unten klappt. Natürlich ist bei einer derart rauen Produktion nicht viel drin mit Details raushören, aber das ist nicht das eigentliche Problem. Sicherlich wäre es außerdem von Vorteil gewesen, hätten VULGAR PIGEONS etwas auf den Sound geachtet und die Drums nicht so arg in den Vordergrund gemischt. Alles andere wirkt eher schwachbrüstig dagegen und besonders den tiefen Gesang hört man an den Stellen, vor allem, wenn die Crash-Becken wieder mal ordentlich malträtiert werden, nur schwer heraus.

Es liegt eher an den schnellen Songs, die so hoffnungslos überladen wirken, dass man ganz schnell satt von dem vulgären Quartett wird. Dabei haben sie jedoch großes Potential, wie Carve oder auch MSG und vor allem die groovigeren Songs beweisen. Auch Colonizing the Nearest Habitual Planet ist ein gelungener, extrem kranker Song, der nur aus Lärm besteht und somit eine ganz eigene Note besitzt. Die Riffs, die nicht von Chaos überflutet werden haben durchaus Wiedererkennungswert und das Drumming ist auch versiert. Der heisere Schreigesang geht auch in Ordnung, nur das tiefe Gegrunze wirkt sehr monoton und langweilt schnell. Doch glücklicherweise kommt dies nicht allzuoft zum Einsatz.

Was mir den Genuss dieser CD wirklich schmälert ist, dass es viele Längen im Material der Band gibt. Die Arrangements wurden so ausgearbeitet, dass Summary Execution ganz nett zum nebenbeihören ist, aber intensiv braucht man sich mit diesem, durchaus originellem Werk (siehe Intermission und In the Hands of a Benevolent Chimpanzee Scientist) jedoch nicht befassen. Es ist eben – in zweierlei Hinsicht sogar – Fast-Food, made in America.

Spielzeit: 38:06 Min.

Line-Up:
Jeff Lenormand – Guitars

John Gotelli – Drums

Paul Pontikoff – Bass, Throat

Mike Gibert – Guitars, Throat

Label: Adipocere Records

Homepage: http://www.vulgarpigeons.com

Email: vulgarpigeons@hotmail.com

Tracklist:
1. Hymnal of the Misanthrope

2. Empty the Streets

3. Skullcap

4. Swelling

5. Carve

6. Stumbling into the Crossfire

7. MSG

8. Lampshade Desire

9. Follow the Hum

10. Flip of Your Boss

11. Process of Elimination

12. Sunderland Sickness

13. Police = Shit

14. Intermission

15. Pharmaceutical Knockout

16. River Rat

17. Aggro-Culture

18. Colonizing the Nearest Habitual Planet

19. Corporate Morgue

20. 100 Feet of the Roadway

21. Fuck the Police

22. In the Hands of a Benevolent Chimpazee Scientist

23. Permanent Speechless

24. (T.F.S.) Time for Sleep

25. Measure of Loss

26. Foreshadowing of Ignorance

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