VORUM: Poisoned Void

INCANTATION-Chaos, ASPHYX-Heaviness, ANGELCORPSE-Raserei und tonnenweise Morbidität: VORUM zelebrieren Death Metal der alten Schule.

Sauf´ das Blut! Weide das Fleisch! rief der aufgeregte Schlächter Kartaan in der Hörspielreihe CAINE seinerzeit. VORUM halten sich da brav dran. Die finnische Death Metal-Band lässt ihrem Debütalbum Poisoned Void keine Dämonenbeschwörung, keine Blasphemie und keine Abartigkeit aus, sondern labt sich am Death Metal der ganz alten Sorte. INCANTATION-Chaos, ASPHYX-Heaviness, ANGELCORPSE-Raserei und tonnenweise Morbidität: VORUM haben garantiert kein bahnbrechendes Debütalbum parat, Poisoned Void präsentiert sich aber als herrlich humorloses, bitterböses Death Metal-Album und schafft es, dass diese Musik wieder barbarisch und bestialisch klingt. Dabei ist es egal, dass es keine großen Hits gibt, dass Chaos mächtiger ist als die Ordnung, dass die Band nicht mit den größten Technikern gesegnet ist. Immerhin, das Gesamtbild stimmt.

Fünfunddreißig Minuten lang poltern VORUM durch ihr Debütalbum, mal mehr, mal weniger organisiert, aber immer unheimlich atmosphärisch und mit undurchdringlicher Schwärze versehen. Im Idealfall, wie in Rabid Blood, Evil Seed und In Obscurity Revealed, geht die Musik von VORUM schnell ins Ohr. Der mächtige, unheimlich-unheilige Schlusspunkt Poisoned Void zeigt dann, wie man lange Songs schreiben, sich dabei verhaspeln, die Form schließlich wieder finden und doch durchgehend beeindrucken kann. Das Chaos gewinnt trotz der wilden Songs nur selten Überhand, VORUM behalten auch in Death´s Stains und Dance Of Heresy die Kontrolle über ihre Songs. Daneben drosseln die vier Finnen immer wieder ihre Songs ganz intuitiv und haben hier und da massive, tonnenschwere Grooves parat.

Begnadete Techniker sind VORUM nicht, die Riffs sägen gnadenlos, aber nicht besonders versiert, immerhin sind die Soli schön chaotisch und erinnern nicht selten an MORBID ANGEL zu Blessed Are The Sick-Zeiten. Das Drumming hingegen ist recht versiert, und kann in jedem Tempobereich überzeugen. Das heisere, hässliche Geschrei von Jonathan Johansson, das ein wenig an Martin van Drunen erinnert, ist das modrige Sahnehäubchen auf der ursprünglichen, archaischen Version des Death Metals, die VORUM spielen. Alles in allem ist den vier Finnen ein beachtliches, authentisches und wunderbar böses Death Metal-Album gelungen, wie es sie einfach ein paar Mal im Jahr geben muss, um den ursprünglichen Spirit dieser Stilrichtung am Leben zu erhalten. Poisoned Void stellt keinen neuen Klassiker dar, ist schon gar keine Offenbarung, aber Freunde des Genres, Verfechter der alten Tugenden und außerirdische Monster wie der eingangs erwähnte Kartaan sollten ein Ohr riskieren.

Veröffentlichungstermin: 25. Januar 2013

Spielzeit: 35:08 Min.

Line-Up:
Jonatan Johansson – Guitar, Vocals
Matti Jalava – Guitar
John Finne – Bass
Mikko Josefsson – Drums

Label: Woodcut Records

Homepage: http://www.vorumdeath.com

Mehr im Netz: http://www.facebook.com/vorumdeath

Tracklist:
1. Impetuous Fires
2. Death´s Stains
3. Rabid Blood
4. Thriving Darkness
5. Evil Seed
6. In Obscurity Revealed
7. Dance Of Heresy
8. Poisoned Void

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