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VOODOO SHOCK: Marie´s sister´s garden

Wer VOODOOSHOCK noch nicht kennt und Bands wie SAINT VITUS, PENTAGRAM, frühe BLACK SABBATH und PLACE OF SKULLS mag, der sollte unbedingt zugreifen. Echte Doomer haben sie eh schon…

Den ganz langsamen, sprich doomigen Weg, gehen immer noch VOODOOSHOCK. Aber knapp drei Jahre nach der letzten EP Voodoom lädt uns Bandkopf Uwe Groebel endlich ein, mit ihm etwas in verbotenen Gärten und eigenen Gefühlen zu wandeln. Mittlerweile hat er auch eine beständige Rhythm-Section im Rücken. Wo bei der letzten Besetzung zeitliche und logistische Probleme wohl nicht gerade probefördernd waren, immerhin kamen Basser Michi Greilinger und Drummer Christian Specker aus der Schweiz, so hat er nun die Avantgarde-Doom-Kunst-Sonstwas-Rocker von BEEHOVER an Bord. Und die leben direkt um die Ecke. Die erste gemeinsame Vinyl-Single The golden beauty war ratzfatz ausverkauft, der neue Longplayer musste immer wieder verschoben werden. Nun ist das Baby schon eine Weile da und begeistert.

Was sofort wieder auffällt, weil es das Schreiben einer Review behindert, ist dieser unglaubliche Groove, den man so nur von wenigen Bands hört. Hört man Songs wie den Titelsong, das treibende Truth oder das kauzig rockende I need a rest, dann kann man wie schon beim 2002er Debüt kaum stillsitzen. Klasse zum Beispiel hier das unerwartet spritzige Solo im Stile 80er BLACK SABBATH, das wie ein Vulkanausbruch den Song aufbricht, ähnlich wie schon beim Opener. Dazu gesellen sich schwermütig treibende Songs und halt das, was VOODOOSHOCK so herausragend beherrschen: absolut schwerste emotionale Doomwalzen, welche unabwendbar eine unangenehme Atmosphäre verbreiten. Diese überlangen Songs wie das schmerzende Funeral farewell oder der intensive 10-Minuten-Rausschmeißer You don´t need to fear death gehen direkt an die Seele, legen einen kalten Schauer über den Zuhörer und lassen einen mit Groebel mitleiden. Diese Intensität kriegen auch im Doom-Kosmos nur wenige hin.

Neben den cool aufspielenden BEEHOVER-Jungs Claus-Peter Hamisch und Ingmar Petersen (welcher bei Custom-made but sacrificed auch als Sänger überzeugt) und der starken Gitarrenarbeit von Groebel, der mit herrlich viel Ausdruck seine zerrenden Riffs und Oldschool-Soli im 70er-Stil präsentiert, sind es gerade die Vocals, welche die Ausstrahlung der Songs spürbar transportieren. Als schön würde man diese immer etwas leidenden Vocals sicher nicht betiteln, aber sie übertragen die Intensität der tiefgehenden Texte direkt auf den Zuhörer. Was ich so fantastisch finde: mit seinen mal zynischen, mal bissigen Vocals fühlt man sich irgendwie immer etwas angepöbelt. Das führt dazu, dass man sich persönlich angesprochen fühlt und man beschäftigt sich noch intensiver mit Musik und Texten. Dadurch wird Marie´s sister´s garden auch nicht zur easy Chill-out-Scheibe wie so manche Stoner-Rock-Alben. Zwar wird man durch die starke 70er-Prägung auch Stoner-Fans ansprechen, VOODOOSHOCK sind aber ganz klar Doom in seiner klassischen Form. Dazu gibt es einen erdigen, natürlichen Sound und auch so manches Vintage-Gerät wurde wohl ausgegraben. Dass die Band Marie´s sister´s garden in gerade mal vier Tagen eingespielt hat, verleiht ihr trotz aller Schwermut eine natürliche Frische, hier wurde nichts totgespielt oder plattproduziert.

Wer VOODOOSHOCK noch nicht kennt und Bands wie SAINT VITUS, PENTAGRAM, natürlich frühe BLACK SABBATH und vor allem auch PLACE OF SKULLS mag, der sollte unbedingt zugreifen. Echte Doomer haben sie eh schon…

Veröffentlichungstermin: 2007

Spielzeit: 57:44 Min.

Line-Up:
Uwe Groebel – Vocals, Guitars
Ingmar Petersen – Bass, Backing Vocals
Claus-Peter Hamisch – Drums

Produziert von Ecki Ellerbusch und Voodooshock
Label: Exile On Mainstream

Homepage: http://www.voodooshock.de

Email: uwe@voodooshock.de

Tracklist:
1. Please let all truth in your heart
2. Marie´s sister´s garden
3. Funeral farewell
4. Feeding flames with letters
5. Truth
6. Custom-made but sacrificed
7. Miserable mercy
8. Warm knives cut deeper
9. I need a rest
10. Diamond queen
11. You don´t need to fear death

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