VACANT STARE: Vindication

Da ist ein Manko, das den von den Groovegöttern reichlich gesegneten Kompositionen den Weg ganz nach oben verwehrt: der Gesang. Nicht, dass der Sängerknabe neben der Spur liegen würde, aber seine ziemlich hohe Stimme wirkt zu brav und harmlos, als dass sie den drückenden Riffattacken gerecht werden würde.

Auch wenn vampi diese Nu Rock-Band voller Verachtung bereits in höheren MTVIVA-Chartregionen vermutete: Ganz so leicht ist es nicht, den Verkaufszahlengipfel zu erklimmen, obwohl VACANT STARE durchaus ein enormes Potential an den Tag legen auf ihrem Debüt und stilistisch auf der Höhe des Zeitgeistes lärmen. Doch da ist ein einziges Manko, das den kraftvollen, von den Groovegöttern reichlich gesegneten Kompositionen den Weg ganz nach oben verwehrt, und das ist der Gesang. Nicht, dass der Sängerknabe neben der Spur liegen würde, aber seine ziemlich hohe Stimme wirkt zu klar, brav und harmlos, als dass sie den drückenden Riffattacken und den melancholischen Zwischentönen gerecht werden würde. Kommt dann noch wie bei Come Face Up der Versuch zu rappen erschwerend hinzu, kann man nur schwerlich der Versuchung widerstehen, sich auf den Weg nach England zu machen, um der Band klar zu machen, wie sehr ihr Frontmann ihrer ansonsten atemberaubenden Entwicklung im Wege steht. Denn was Riffing und Schlagzeugspiel angeht, ist kein Qualitätsunterschied zu den großen Geschwistern LIMPKIN KORN jenseits des Atlantiks auszumachen (und wenn, dann eher zum Vorteil von VACANT STARE!). Die fette Produktion, die gleich drei nicht ganz unbekannte Produzenten auf sich verwendete, tut ein Übriges, um im Hörer spontan die Lust zum wilden, ungezügelten Rumspringen zu wecken. Dabei handelt es sich bei Vindication trotz der stilistischen Enge des Nu Rock/Metal-Bereichs nicht um billige Nachäfferei. Das Album weiß vielmehr mit eigenem Gesicht und herausragenden Songs wie dem wunderbar dynamischen Halving The Fuse zu beeindrucken…tja, wenn da eben nur nicht immer der unpassende, uninspiriert wirkende Gesang der brillianten Gesamtleistung in die Parade fahren würde…und so wird es wohl noch ein Weilchen dauern, bis vampis eingangs erwähnte düstere Prognose in Erfüllung gehen wird.

Veröffentlichungsdatum: 25.03.2002

Spielzeit: 45:46 Min.

Produziert von Andy Sneap, Martin Barbour, Dave Chang
Label: Copro Records

Tracklist:
Obscured

Inertia

A Head Start

Patience

Where I Stand

Come Face Up

Having The Fuse

Prognosis

Seeds Of Unrest

I Am…

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