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V/HAZE MIASMA: agenda:endure

Manchmal steht einfach nur die Musik im Mittelpunkt. Nicht die Künstler dahinter, nicht die unzähligen Vermarktungswege. Nur die Musik. Es mag sich geradezu romantisiert anhören und ist doch die treibende Kraft hinter V/HAZE MIASMA, deren Debüt „agenda:endure“ so mysteriös wie ausdrucksstark ist.

Lässt das behutsame Instrumental-Intro „Nascency“ zunächst auf eine gewöhnliche Post Rock-Platte schließen, werden wir umgehend eines Besseren belehrt. Die massive Riffwand, mit der uns „The One That Never Returns“ im Anschluss begrüßt, erinnert in puncto Groove und Growls frappierend an GHOST BRIGADE. Wie auch die Finnen setzen V/HAZE MIASMA anschließend viel auf Kontraste. Die drückenden Riffs sterben in leisen Zwischenparts, wo uns eine warme Singstimme im Stil von Chris Harms (LORD OF THE LOST) begrüßt. Alsbald übernehmen progressive Strukturen à la ENSLAVED oder entfernt BORKNAGAR das Ruder und streuen nebenbei noch ein paar Black Metal-Spitzen ein.

“agenda:endure” setzt trotzdem auf klare Arrangements

Wir sind noch nicht einmal zehn Minuten in der Platte und trotzdem überschüttet uns „agenda:endure“ mit einem Ideenreichtum, der verarbeitet werden will. Glücklicherweise machen V/HAZE MIASMA uns das Ganze ein wenig leichter, indem sie klare Arrangements allzu verschachtelten Experimenten vorziehen. Obwohl „Hubris“ geschickt Post Metal mit Gothic- und Black Metal-Vocals verwebt, bleibt der Song schlüssig – vielleicht auch weil sich die Gitarren deutlich an NEUROSIS orientieren. Zwischendurch lässt uns der variable Gesang in „Fulfillment“ und „The Viscious Grimace“ an OPETH denken, doch vor allem erstgenannter Track nimmt kurz darauf an Fahrt auf, um in einem angeschwärzten Progressive Metal-Finale zu kulminieren.

Das Verschmelzen der Gegensätze ist die größte Stärke von V/HAZE MIASMA

Am Ende des Tages liegt in diesem Verschmelzen der Gegensätze die größte Stärke von V/HAZE MIASMA. Weder einzelne Songs noch „agenda:endure“ als Ganzes können wir guten Gewissens in eine einzelne Schublade stecken. Kaum glauben wir ein Attribut gefasst zu haben, kommt plötzlich „Hazed (By Miasma)“ mit einem Blackened Doom-Part ums Eck und stellt unser bisheriges Bild auf den Kopf.

Vielleicht könnten wir ankreiden, dass die mysteriösen V/HAZE MIASMA in Anbetracht der mannigfaltigen Referenzen bislang noch kein gänzlich eigenes Gesicht gezeigt haben. Vielleicht ist aber auch genau das die Seele dieses Projekts: aus zahllosen Gegensätzen ein mitreißendes Ganzes zu formen. Und dann geht es nicht um die Musiker, nicht um deren Einflüsse, sondern einfach nur um die Musik.

Veröffentlichungstermin: 10.1.2020

Spielzeit: 44:35

Line-Up:

Atmosphere
Wisdom
Shine
Roar

Produziert von Grotesque Studios Bad Wörishofen

Label: Eigenproduktion

Facebook: https://www.facebook.com/VHazeMiasma/

V/HAZE MIASMA “agenda:endure” Tracklist

01. Nascency
02. The One That Never Returns
03. Hubris (Lyric-Video bei YouTube)
04. The Vicious Grimace
05. Fulfillment
06. Hazed (By Miasma) (Audio bei YouTube)
07. Finis/Quietus (Audio bei YouTube)

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