Wenn die „Neue Deutsche Härte“-Welle gerade noch trendy ist, muss auch noch gleich ein Silberling dazu beigesteuert werden. Dieser Meinung waren wohl auch die Herrschaften von TOXSIN. Im Februar 1999 ins Leben gerufen, bewegte man sich knapp ein Jahr später in den Aufnahmetempel. Also auf in das nächste Tonstudio mit elf deutschsprachigen Songs im Gepäck und ab damit auf das übersättigte Publikum.
Musikalisch bewegen sich TOXSIN irgendwo zwischen WEISSGLUT (vor allem beim Gesang), SCHWEISSER (hier die Aggressivität) und dem Aushängeschild der „Neuen Deutschen Härte“ RAMMSTEIN (teilweise im Riffing und dem rollenden „rrrrrr“). Dem genannten Vergleich der Produktinfo mit TYPE O NEGATIVE kann ich keineswegs zustimmen. Was bitte soll da mit Pete Steele & Co. kompatibel sein?
TOXSIN fahren nicht stur einen bestimmten Stil
Gute Ansätze sind auf der „Illusion“-CD allemal zu erkennen. Ein grooviges Schlagzeug, griffige Gitarrenmelodien, einfallsreiche Gesangsstrukturen und Elektrosamples sind der Grundstock von TOXSIN. Die Songs bewegen sich von auffordernd aggressiv („Ewig“) bis zu melancholisch depressiv („Stadt der Engel“). Also eine gute Mischung. Dies macht TOXSIN auch sympathisch, da man nicht stur einen bestimmten Stil fährt. Was auch noch gesagt werden sollte: TOXSIN sind „mehr Metal“ als ihre Kollegen von RAMMSTEIN und das ist gut so…
Wenn TOXSIN sich jetzt noch ein wenig von den RAMMSTEIN-Anleihen entfernen, werden sie sicherlich gut im Rennen um einen der vorderen Plätze der „Neuen Deutschen Härte“ sein.
Spielzeit: 44:47 Min.
Line-Up:
Ronald Homburg- vocals
Klaus Lange- guitar
Olli Schröder- keyboard
Robert Lipp- bass
Wolfram Denzer- drums
Produziert von Thomas Burlefinger
Label: MTM
TOXSIN “Illusion” Tracklist
- Illusion
- Hoffnung
- Gedankenspiel
- Ewig
- Stadt der Engel
- Der Berg
- Höllenqual
- Probier’s noch mal
- Zeit
- Mitten ins Herz
- Ich will