TIMESWORD: Chalice Of Sin

Schönes, melodisches Prog Metal-Debüt. Noch etwas freischwimmen, dann wird es künftig sogar besser!

Erstaunliche, gedankliche Änderungen können einzelne Wörter hervorrufen. So ergänzt man besipielsweise ein unglaublich trues, nach traditionellem Metal schreiendes Wort wie Sword mit dem Begriff Time, und schon weiß der Kenner, dass es sich um Prog Metal handeln muss.
Genau so klappt das auch hier bei – naja, eben TIMESWORD, und der Schein trügt einmal mehr nicht.
Das Debüt der Norditaliener nennt sich Chalice Of Sin und spieltechnisch lässt man wie erwartet, nichts anbrennen. Die ebenfalls erwarteten DREAM THEATER-Einflüsse sind zwar in Form der abgestoppten Riffs und der typischen Breaks vorhanden, aber doch nicht in dem Maße wie bei etlichen anderen Combos dieser Gattung. Vielmehr klingen TIMESWORD etwas wie eine frühe Version der Landsmänner von TIME MACHINE und bei den vielen getragenen Passagen schwirren mir auch mal ETERNITY X durch den Kopf. Die stärksten Momente sind in den Refrains zu finden, in denen Sänger Mark Pastorino sein Potential voll ausspielen und mit seiner klaren, hohen und angenehmen Stimme absolut punkten kann. Natürlich müssen die Jungs trotzdem zeigen, dass sie auch spielen können und genau dann verfallen sie auch etwas zu arg in die von den Meistern vorgegebenen Strukturen. Etwas weniger gewollt-vertrackt und schnörkelig würde die einzelnen Stücke meiner bescheidenen Meinung nach aufwerten, zumal das songwriterische Potential nämlich unüberhörbar ist, nur eben durch die eingeschobenen Standard-Frickelpassagen nicht immer voll ausgeschöpft werden kann. Dennoch lassen TIMESWORD alleine durch ihr Melodiegespür aufhorchen und machen ihre Sache richtig gut, vor allem dann, wenn sie einfach nur nach sich selbst klingen und den Mut haben, ihre Arrangements einfach mal nur locker fließen zu lassen anstatt unnötig zu verlängern und zu verproggen.
Ausfälle gibt es nicht zu verzeichnen, lediglich das balladeske Ende des abscließenden Mammuttracks Real Mistery ist mit seinen langatmigen Pianopassagen und den nach Schema F eingesetzten, weiblichen Gastvocals etwas zu käsig geraten. Die Produktion ist nicht gerade der Oberhammer und klingt im Drumbereich etwas pappig, geht aber insgesamt in Ordnung, insofern darf ich Chalice Of Sin interessierten Melo-Proggern durchaus ans Herz legen – ein Reinhören schadet nicht.

Veröffentlichungstermin: 05.03.2010

Spielzeit: 51:21 Min.

Line-Up:
Mark Pastorino – vocals
Dan Logoluso – guitar
Alberto Sonzogni – keys
Luca Prederi – bass
Alex Galanti – drums

Produziert von Dan Logoluso
Label: 7Hard
MySpace: http://www.myspace.com/timeswordband

Tracklist:
01. A Thousand Year Kingdom
02. Highway To Paradise
03. A New Way
04. World Confusion
05. Skyland
06. Real Mistery
– The Son Of The Man
– The World Speaks
– Incoming Time (Instrumental)
– Three Days Of Darkness
– The New World

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