THE MIRIMAR DISASTER: The Mirimar Disaster

Ein desaströses Debüt, wie der Name es vermuten lässt?

Wer oder was Mirimar ist, habe ich immer noch nicht heraus gefunden. Ob und wie desaströs der oder das Mirimar ist, entzieht sich also meiner Kenntnis. Ist auch nicht wichtig, Hauptsache das Debütalbum von THE MIRIMAR DISASTER ist kein Reinfall geworden. Das Quintett aus Sheffield, Yorkshire, England, Insel bei Europa macht auf dem ersten Album einen echt guten Job und wirft den Hörer in ein unbequemes Wechselbad der Gefühle.

Wie das Info ganz richtig erkannt hat, standen hier MASTODON und ISIS Pate, direkt kann man die Verwandtschaft jedoch nicht immer heraus hören. Und warum? Weil die Band lieber eigene Einflüsse in die Musik einbringt. Schön, dass auch eine junge Band so etwas beherrscht. Noisig und brutal werden THE MIRIMAR DISASTER auch gerne, mittels dissonanter Gitarren, vertrackter Rhythmen und heftigem Gebrüll lassen sie nichts anbrennen und kommen den genialen INTRONAUT teilweise recht nahe, vor allem in heftigen Songs wie The Ballad of John Madden und Black Dawn.

THE MIRIMAR DISASTER wissen jedoch, wann sie einen Gang zurückschalten müssen und so entwickeln sie einige verspielte, leise und hypnotische Passagen, wie in The Thinking Tree. Die Verbindung aus den beiden Charakteristiken ergibt ein gleichermaßen homogenes wie abwechslungsreiches Album, das man selbst nach mehreren Durchläufen noch nicht vollständig erfasst hat. Gerade am Anfang stehen mächtige Songs wie Persius und Ten Fifty, denen man sich nicht leicht entziehen kann und bei denen die Intensitätsschraube mächtig angezogen wird. Schade, dass dies mit zunehmender Spieldauer ein wenig nachlässt. Was als Wahnsinnsscheibe beginnt, endet als sehr gutes Debüt mit ein paar Längen.

Seid nicht enttäuscht, wenn ihr das Album das erste Mal durch habt und der Schluss nicht an den intensiven Anfang anknüpfen kann. Denn unterm Strich erwartet euch ein echt gutes Werk, ein spannendes und ruheloses Album, das sich aufbaut, kollabiert, dich von A nach B schleudert und zum richtigen Zeitpunkt sogar den Atem raubt. Steht ihr auf intelligenten, modernen Krach, dann hört euch THE MIRIMAR DISASTER an. Eine Band, die uns noch einige Überraschungen präsentieren wird, das steht für mich fest.

Veröffentlichungstermin: 6. Juli 2007

Spielzeit: 58:48 Min.

Line-Up:
Ian Stockdale – Vocals
Frank Forman – Guitars, Vocals
Dean Rowbotham – Guitars
Nicky Grayson – Bass
Iain Scott – Drums, Vocals

Produziert von Whim und THE MIRIMAR DISASTER
Label: Undergroove Records

Homepage: http://www.myspace.com/themirimardisaster

Tracklist:
1. Persius
2. Scenario
3. Ten Fifty
4. If lockheeds Could Speak
5. Let Them Stay Behind
6. The Thinking Tree
7. The Ballad of John Madden
8. Her Tides Bear No Compassion
9. Black Dawn

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