Die Frage, ob THE EXPLOITED eine punkige Metalband oder eine metal-beeinflusste Punkcombo ist, dürfte ebenso schwer zu beantworten sein wie die Frage, ob Ei oder Huhn zuerst da waren. 22 Jahre nach dem Punks not Dead-Erstling (die ersten Singles erschienen bereits 1980), etliche Verschiebungen des Releasedates und satte sechs Jahre nach dem Erfolgsalbum Beat the Bastards legen Wattie Buchan und Co. mit Fuck the System ihr aktuelles (und gleichzeitig achtes) Werk vor. Und dieses dürfte kein Mitglied der The Barmy Army enttäuschen. Zwar ist die Spieldauer dürftig (33:31 Min., 13 Songs), dafür ist der Sound der Scheibe megafett (produziert hat Simon Efemey, u.a. Napalm Death, Amorphis oder Paradise Lost). Die Band gibt zwar zu 95% Vollgas, findet aber immer wieder Gelegenheit, den einen oder anden gemässigteren Mosh-Part einzustreuen (was den Hörer Zeit zum – wenn auch nur kurzen – Durchatmen gibt). Songs wie Fucking liar, You´re a fucking bastard oder Lie to me sind wirklich Klasse. Die Gitarrensoli klingen zwar nachwievor Scheiße, davor erinnert der Bass-Sound häufig(er) an eine Band wie MOTÖRHEAD. Und über allem thront der Strassenköter-Gesang von Wattie. Mein Gott, hat der nach all den Jahren immer noch eine Wut. Wo Memmen wie Eddie Vedder rumjammern, kotzt sich der Mann in seinen Texten mehr als nur aus. Vielleicht nicht einer meiner Alltime-Faves, aber eine wütende, engergiegeladene und wirklich sehr gute Scheibe.
Spielzeit: 33:31 Min.
Line-Up:
Wattie Buchan (Vocals)
sowie ein Basser, Gitarrist und Drummer
Produziert von Simon Efemey
Label: Dream Catcher Records
Homepage: http://www.theexploited.com
Tracklist:
1.Fuck the system
2.Fucking liar
3.Holiday in the sun
4.You´re a fucking bastard
5.Lie to me
6.There is no point
7.Never sell out
8.Noize annoys
9.I never changed
10.Why are you doing this to me
11.Chaos is my life
12.Violent society
13.Was it me