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TENSIDE: Come Alive Dying

TENSIDE zeigen sich auf “Come Alive Dying” vielfältig und bleiben doch ihrem Stil treu.

Der Weg nach vorne war für TENSIDE wohl noch nie so klar wie jetzt. Mit der dezenten Kurskorrektur auf „Glamour & Gloom“ (2020) fanden die Münchner endlich ihre eigene Nische, die sie nun vier Jahre später mit großem Selbstbewusstsein ausdifferenzieren. Bleibt das Grundgerüst aus modernem Thrash und Metalcore weiterhin unangetastet, legen sich die Musiker auf „Come Alive Dying“ keinerlei Ketten mehr an. Das bedeutet weniger einen weiteren Wandel des Soundbilds als die Öffnung desselbigen.

Frontmann Daniel Kuhlemann wechselt nun deutlich häufiger von berstenden Screams zu klar gesungenen Passagen, wovon letztendlich die Gesamtdynamik des Albums profitiert. Zwar verlassen sich TENSIDE wie im eingängigen „Aim For Paradise“ bisweilen stark auf ihre Refrains, finden ansonsten aber das richtige Gleichgewicht: Die ruhigen Strophen des Titeltracks harmonieren mit der Leadgitarre der epischen Hook, bevor das groovende „Shadow To Shine“ den Spieß direkt umdreht. Clean-Vocals mögen auf „Come Alive Dying“ grundsätzlich eher Regel denn Ausnahme sein, nehmen der Platte aber keineswegs den Elan.

TENSIDE zeigen sich auf “Come Alive Dying” alles andere als eindimensional

Dafür sorgt das Quartett durch seine variable Herangehensweise, welche von getragenem Alternative Metal der Marke EMIL BULLS („Pitch & Gold“) bis hin zum schmissigen „Impending Doom“ reicht, bei welchem sich DARKEST HOUR-Frontmann John Henry die Ehre gibt. Da sich TENSIDE bei aller Vielfalt zumeist im Midtempo bewegen, sind es gerade die ungezügelten Tracks, die im weiteren Verlauf die nachhaltigsten Impulse setzen. Dass die Band also mit „Silence Is Betrayal“ einen waschechten Hit-Song im letzten Drittel platziert hat, sorgt vor dem Finale für zusätzlichen Zug nach vorne.

Doch selbst im gemäßigteren Tempo bleibt die Gruppe alles andere als eindimensional: So erinnern Gitarren und Synth-Untermalung in der atmosphärischen Strophe von „Darkness To Blight“ an DARK TRANQUILLITY, während „Pretty Lonesome“ eine Spur TRIVIUM in sich trägt. Nu-Metal-Grooves und drückende Riffs wiederum drehen in „Transcend“ an der Härteschraube, so dass „Come Alive Dying“ selbst auf den letzten Metern nicht in einen festen Trott verfällt.

Die Vision TENSIDEs war noch nie klarer als auf “Come Alive Dying”

Zugänglicher und im Songwriting versierter präsentieren sich TENSIDE somit im Jahr 2024: Noch nie wirkte die Vision der vier Musiker klarer als auf ihrem achten Studiowerk, das zuvorderst von Evolution geprägt scheint: ein logischer Schritt in die Zukunft auf dem Fundament der Vergangenheit. Ein Erfolg, weil sich in „Come Alive Dying“ nicht nur das Selbstbewusstsein der Band, sondern auch die gezogenen Lehren der vergangenen Jahre spiegeln.

Veröffentlichungstermin: 19.01.2024

Spielzeit: 47:05

Line-Up

Daniel Kuhlemann – Vocals
Michael Klingenberg – Gitarre
Jonas Hölscher – Bass
Johannes Jörg – Drums

Produziert von TENSIDE, Christoph von Freydorf, Joseph McQueen (Mix) und Ted Jensen (Mastering)

Label: Ivorytower Records / Edel

Homepage: https://tenside-music.com/
Facebook: https://www.facebook.com/TENSIDE/

TENSIDE “Come Alive Dying” Tracklist

  1. Come Alive Dying (Video bei YouTube)
  2. Shadow To Shine (Video bei YouTube)
  3. Pitch & Gold (Video bei YouTube)
  4. Darkness To Blight
  5. Impending Doom (Video bei YouTube)
  6. Aim For Paradise (Video bei YouTube)
  7. Deadweight
  8. Pretty Lonesome
  9. Silence Is Betrayal (Audio bei YouTube)
  10. Transcend
  11. Dust Of The Bereaved (Video bei YouTube)
  12. Vengeance
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