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STEEL PROPHET: The God Machine

Auf ihrem neunten Album wagen STEEL PROPHET mit neuem Sänger eine stilistische Neuausrichtung. Für sich genommen ist “The God Machine” ein starkes Power Metal-Album, als STEEL PROPHET-Album ist es… schwierig.

Endlich! Fünf Jahre sind seit “Omniscient” schon wieder vergangen. Da hat mich die Ankündigung eines neuen STEEL PROPHET-Albums sehr gefreut, auch wenn dieses ohne die magische Stimme von Rick Mythiasin auskommen muss. Er hat wohl zu sehr mit seinen eigenen Dämonen zu kämpfen. Als neuen Sänger präsentierte man nach etwas Geheimnistuerei R.D. Liapakis, den man vor allem als Frontmann von MYSTIC PROPHECY kennt. Okay, sicher ein guter Sänger, aber auch der richtige Mann für den Sound von STEEL PROPHET? Auf jeden Fall der richtige Sänger für dieses Album. Hier liegt allerdings auch der Hase im Pfeffer. Denn auf ihrem neunten Album klingen STEEL PROPHET deutlich anders, als man es von der Band gewohnt war.

Sind das noch STEEL PROPHET? Neuer Sänger, neuer Sound!

Hinfort ist dieser verspielte, leicht progressive US Metal-Stil, den die Band auf ihren bisherigen Alben gespielt hat. Stattdessen gibt es ziemlich straighten, rifflastigen Power Metal mit ordentlich Dampf und fetter Produktion. Mit dem Titeltrack geben STEEL PROPHET direkt Vollgas und liefern eine krachende Up Tempo-Nummer ab. Nein, mit dem ursprünglichen STEEL PROPHET-Sound hat das hier nicht mehr viel zu tun. Eher kommen da tatsächlich MYSTIC PROPHECY in den Sinn. Auch die Texte von R.D. Liapakis wirken deutlich typischer, wenn man böse sein wollte, könnte man sagen banaler, als jede von Rick Mythiasin. Aber nur um das klarzustellen: Gesanglich macht Lia hier einen herausragenden Job, sowohl bei den harten Nummern als auch bei der Ballade “Buried And Broken”, die nicht nur  – aber eben auch wegen seines Gesangs –  arg nach WHITESNAKE klingt. Die Bridge von “Thrashed Relentlessly” ist zum Beispiel richtig geil. Schade nur, dass der Refrain dann ziemlich abkackt. Das hymnische “Dark Mask (Between Love And Hate)” wiederum hat was von DIO.

Wer seinen Power Metal straight und eingängig mag, wird mit “The God Machine” sicher glücklich

Was halte ich nun also von “The God Machine”? Nun, für sich genommen ist das neunte Album von STEEL PROPHET eine gute Power Metal-Scheibe, der es allerdings an wirklich herausragenden, besonderen Songs mangelt. Sie bietet sehr viele gute bis sehr gute Stücke, aber auch den oder anderen Füller wie das etwas lahme “Damnation Calling”. Es fehlt allerdings ein Übersong, der nachhaltig im Gedächtnis bleibt. Das Album macht von vorne bis hinten Spaß wirkt, aber auch etwas identitätslos. Würde man mir die Platte ohne weitere Infos zum ersten mal vorspielen, käme ich ums Verrecken nicht auf STEEL PROPHET. Power Metal-Fans, die es eher straight und eingängig mögen, werden mit “The God Machine” auf jeden Fall bestens bedient, und das meine ich kein bisschen despektierlich. STEEL PROPHET-Fans sollten vor dem Kauf auf jeden Fall reinhören, um keine (böse?) Überraschung zu erleben.

Veröffentlichungsdatum: 26.04.2019

Spielzeit: 41:02

Line Up:
R.D. Liapakis – vocals
Steve Kachinsky – lead & rhythm guitar, keyboards
Jon Paget – lead guitar
Vince Dennis – bass
John ‘JT’ Tarascio – drums

Produziert von: R.D. Liapakis & Steve Kachinsky

Label: Rock Of Angels Records

Facebook: https://www.facebook.com/SteelProphet

STEEL PROPHET “The God Machine” Tracklist

01. The God Machine (Video bei YouTube)
02. Crucify (Lyrics-Video bei YouTube)
03. Thrashed Relentlessly (Video bei YouTube)
04. Dark Mask / Between Love And Hate
05. Damnation Calling
06. Soulhunter
07. Buried And Broken
08. Lucifer / The Devil Inside
09. Fight, Kill
10. Life = Love = God Machine

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