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STATETROOPER: The Calling

"The Calling" ist eine weitere Heavy/Melodic Rock-Scheibe unter vielen. Brauchen tun dieses Ding vermutlich nur eingefleischt Barden-Fans und Verehrer der Debüt-Scheibe.

Den Namen Gary Barden spricht man eigentlich nur mit einer gewissen Hochachtung aus und ein Album, auf dem der ehemalige MSG und jetzige SILVER-Sänger mitwirkt schlecht zu besprechen, mag man sich gar nicht so recht trauen.

Dennoch komm ich wohl nicht drum herum, The Calling; Das zweite Album der im Sommer 1985 gegründeten Band, bietet einfach zu wenig, als dass man hier eine Empfehlung aussprechen könnte.

Der Opener und Titelsong startet gleich mal mit diesem ganz bestimmten typischen Heavy Rock Riff, das immer dann aus der Kiste gezogen wird, wenn sich der Musiker zu schade ist, um es bei einem einfachen Hardrock-Riff zu belassen, aber dennoch keine rechte Inspiration für etwas wirklich Originelles hat. Sowas löst bei mir kleine Krisen aus und es fällt schwer, überhaupt noch weiter zu hören. Leider mag die Skip-Taste keine Erlösung bringen, der zweite Song Casablanca startet zwar deutlich besser, wurde dann aber mit einem derart furchterregend seichten Refrain versehen, dass es einem die Zehen hochzieht. I´m alive zeigt dann, dass man an der ein oder anderen Stelle versucht hat, The Calling durch ein paar Sequenzer-Parts aufzufrischen und tatsächlich wird die Musik auch erträglicher, dennoch bleibt man relativ belanglos. Amerasians ist eine positive Heavy Rock-Nummer, die gute Laune macht, gehört hat man das aber schon alles viel zu oft, da bringt es auch wenig, dass die Gitarren hier sehr fein ausgearbeitet wurden und Barden wie auf dem restlichen Album auch eine wirklich gute Leistung hinlegt – von Gänsehautvocals sind wir dennoch ein ganzes Stück entfernt. Love lies Bleeding ist dann die zu erwartende Ballade geworden, bei der man es für kurze Momente sogar schafft, eine gewisse SAVATAGE-Atmosphäre aufzubauen, mit dem folgenden D.O.A. verschwindet man aber schon wieder komplett in der kompositorischen Belanglosigkeit.

Zum Glück gibt es ja dann aber noch Marionettes, der heimliche Retter von The Calling. Das äußerst sympathische Stück wurde endlich mit richtig schönen Hooklines ausgestattet und der Die Brücke am Kwai-mäßige Pfeifchor gibt dem Song den wortwörtlichen Pfiff – da wurde das Thema wirklich richtig gut umgesetzt und die Vorstellung eines Videoclips im Augsburger Puppenkiste-Stil gibt dem ganzen eine coole Schlagseite, auch wenn sie nur in der Fantasie des Rezensenten existiert.

Der Rest des Albums bewegt sich dann weiterhin zwischen belanglos und ganz okay, so richtig aus dem Quark kommen will The Calling aber einfach nicht.

So bleibt also nichts anderes übrig, als The Calling als eine weitere Heavy/Melodic Rock-Scheibe unter vielen zu bezeichnen. Brauchen tun dieses Ding vermutlich nur eingefleischt Barden-Fans und Verehrer der Debüt-Scheibe. Verpassen kann man bei The Calling lediglich die positive Marionettennummer.

Veröffentlichungstermin: 19. Juli 2004

Spielzeit: 47:44 Min.

Line-Up:
Gary John Barden – Vocals

Bruce Bisland – Drums

Jeff Summers – Guitar

Martin Mikkels – Guitar

Jeff Brown – Bass

Produziert von Michael Voss
Label: CIC / GerMusica

Hompage: http://www.statetrooper.co.uk

Tracklist:
1. The Calling

2. Casablanca

3. I’m Alive

4. Amerasians

5. Love Lies Bleeding

6. D.O.A

7. Marionettes

8. Don’t Say Goodbye

9. How Does It Feel

10. Twilight’s Last Gleaming

11. I Believe

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