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SOULFLY: Totem

Mit ihrem zwölften Album “Totem” beweisen SOULFLY, dass sie zwar nicht immer mit dem Kopf durch die Wand müssen, meist aber den direkten Weg vorziehen.

SOULFLY halten es gerne kurz und bündig – aus gutem Grund, denn dieses prägnante Auftreten, das sich sogar in den Titeln ihrer Alben widerspiegelt, hat auch etwas Ursprüngliches an sich. Als treibe sie eine rohe Urgewalt an, die mit jedem Release erneut auszubrechen droht. Genau das gelingt auf „Totem“, wo sich das Quartett von der ersten Sekunde an auf eine Zerstörungsorgie begibt.

„Superstition“, “Scouring The Vile” oder der anfangs groovende, zum Ende schleppende Titeltrack zeigen SOULFLY von einer kompromisslosen und aggressiven Seite, deren furioser Thrash-Einschlag sich schnell als ungemein effektiv erweist. Die Percussions im Opener oder dem herrlich rohen „Rot In Pain“ sorgen derweil für die richtige Würze, um dem unerbittlichen Fundament den bandtypischen Stempel aufzudrücken.

Max Cavalera weiß immer noch, wie man gezielt Sand ins Getriebe wirft

Der andere Teil der SOULFLY-DNA kommt schließlich von Mastermind Max Cavaleras eindringlichen Vocals, die auch auf dem zwölften Werk der Band noch genug Sand ins Getriebe werfen, um uns bei der Stange zu halten – zusammen mit den SLAYER– sowie Oldschool-SEPULTURA-Vibes von „Rot In Pain“ eine höllische Mischung. Ähnliche Einflüsse prägen auch „Filth Upon Filth“, wo die Band außerdem nicht vor ein paar Death-Metal-Einsprengseln zurückschreckt.

Der Stimmung abträglich ist bestenfalls die zweifellose stimmige, aber für SOULFLY-Verhältnisse vielleicht ein wenig zu glatte Produktion: Gerade Gitarren und Schlagzeug hätte ein wenig mehr Dreck gut zu Gesicht gestanden. Gut hörbar und kurzweilig ist „Totem“ dennoch, zumal die Formation nach einem knapp halbstündigen Rundumschlag im letzten Viertel doch noch experimenteller wird. Das synth-gestützte Instrumental „Soulfly XII“ schielt fast schon in Richtung Post Rock, während der neuneinhalbminütige Rausschmeißer „Spirit Animal“ die eingangs angesprochene Vorliebe mal eben auf den Kopf stellt.

“Totem” beweist: Selbst SOULFLY müssen nicht immer mit dem Kopf durch die Wand.

Statt kurz und bündig wird es ausladend, episch und trotzdem kraftvoll. SOULFLY verirren sich trotz Gastbeiträgen von Richie Cavalera (INCITE) und Chris Ulsh (POWER TRIP) nicht in Selbstgefälligkeiten, sondern bringen den abwechslungsreichen Track schließlich mit Klargesang und stimmungsvollen Synth-Arrangements über die Ziellinie. Es muss eben selbst bei SOULFLY nicht immer nur mit dem Kopf durch die Wand gehen.

Veröffentlichungstermin: 5.8.2022

Spielzeit: 40:15

Line-Up

Max Cavalera – Vocals, Gitarre
Arthur Rizk – Gitarre
Mike Leon – Bass
Zyon Cavalera – Drums

Produziert von Arthur Rizk und John Aquilino
Label: Nuclear Blast

Homepage: https://www.soulfly.com/
Facebook: https://www.facebook.com/SoulflyOfficial

SOULFLY “Totem” Tracklist

01. Superstition (Lyric-Video bei YouTube)
02. Scouring The Vile (Audio bei YouTube)
03. Filth Upon Filth (Video bei YouTube)
04. Rot In Pain
05. The Damage Done
06. Totem
07. Ancestors
08. Ecstasy Of Gold
09. Soulfly XII
10. Spirit Anima

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