SORRY JAMES: Sorry James [EP] [Eigenproduktion]

Fünf im Weggla bidde! 

Erst Mitte 2010 gegründet, können SORRY JAMES schon ein knappes Jahr später ihren ersten Tonträger vorweisen. Die selbstbetitelte EP kann sich nicht nur hören, sondern auch sehen lassen. Ein stimmiges Artwork von Hannes Beer, abgedruckte Lyrics – gerade in diesen düsteren Fear of the D(ownload)-Zeiten, sind das knallharte Kaufargumente. Lauscher auf, ihr gierigen Gewinnmaximierer. So macht man das.

Die jungen Franken beschreiben ihre Klangwelt als (Post-)Hardcore mit gesundem Pop-Appeal und cleanen Gitarren – zwei Leadsänger, die nicht brüllen, sondern singen. Mal puristisch, mal progressiv. Klingt mit Abstrichen schon mal amerikanisch, ist aber SORRY JAMES aus Nürnberg. Es kann schon Vorteile haben, wenn eine Band ihre Promoflyer noch selber schreibt. Gut, ein wenig feinjustieren musste ich das Ganze schon noch. Klauen kann ja schließlich jeder. Naja, fast jeder. Kann sich noch jemand an diesen zu Bundesministerehren gekommenen CSU-Obama erinnern, der im fränkischen promoviert hat?

Die abwechslungsreichen Songs bewegen sich durch die Bank auf hohem Niveau. Insbesondere das von Stockschwinger Chris Sölch mit ordentlich Drive versehene The Other Side, sowie das eingängige Promises – der heimliche Mini-Hit der EP – machen deutlich, dass man SORRY JAMES auf jeden Fall im Auge behalten sollte. In diesem Weggla steckt eine Menge Potential. Auch wenn man (noch!) nicht die ganz großen Hooks am Start hat, der Gesang hier und da etwas schwächelt und nicht jede der zahlreichen Ideen zünden will, gelingt es den Jungs durchaus, ein fettes Ausrufezeichen am Genrehimmel zu hinterlassen, das noch weit jenseits der Frankenmetropole zu sehen ist. Die Produktion geht für eine Band dieser Größenordnung absolut in Ordnung. Ich frage mich in letzter Zeit ja eh viel mehr, was zum Henker eigentlich viele der Großen mit ihrer Kohle machen.
 
Irgendwie muss ich bei SORRY JAMES immer etwas an die Göttergaben meiner Alltime-Faves THREE MINUTE POETRY denken. Meine Herren, ihr habt euch viel zu früh in die Rente verabschiedet! Reunion? Wenn ja, nehmt die Jungs hier auf Tour mit.

Veröffentlichungstermin: 16.04.2011

Spielzeit: 19:02 Min.

Line-Up:
Marius Wittenborn – Vocals, Guitar
Chris Binder – Vocals, Guitar
Chris Röß – Bass
Chris Sölch – Drums

Produziert von Marius Wittenborn und Andreas Braun
Label: Eigenproduktion

Homepage: http://www.sorryjames.com

Mehr im Netz: http://www.myspace.com/sorryjamesmusic

Tracklist:
1. Discern The Weight
2. The Other Side
3. Promises
4. All That We Dread
5. Arise

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