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SEVERE TORTURE: Bloodletting

Der Klon lebt! In zweifacher Hinsicht sogar.

Es gibt ihn tatsächlich noch, den brutalen CANNIBAL CORPSE-Klon aus Holland. SEVERE TORTURE melden sich zwar nicht mit einem neuen Album zurück, aber dieses Live-Scheibchen soll wohl als Überbrückung bis zur nächsten Langrille dienen. Bloodletting bietet aber dennoch Einiges fürs Geld, so gibt es nicht nur ein Live-Konzert, sondern auch das erste Demo der Band und ein PESTILENCE-Cover zu hören.

Den Fans der Band läuft sicherlich schon das Wasser im Mund zusammen, und auch nur für sie ist dieses Release interessant. Zwar ist der Auftritt beim besten Willen nicht schlecht, aber es fehlt an zwei essentiellen Punkten: Einerseits ist es schön zu hören, dass die Band ihre technischen Songs absolut perfekt runterholzt und wirklich fehlerfrei zu spielen vermag, bis auf den rauheren, von Tue Madsen sehr gut in Szene gesetzten Sound gibt es jedoch keine Unterschiede zu den Studioversionen zu hören, was dem eingefangenen Auftritt auch Lebendigkeit raubt. Arsch tritt das Material zwar durchaus, doch man kann sich die Mucker auch sehr gut optisch vorstellen: Haare im Gesicht, der Kopf rotiert, ansonsten wird sich nicht bewegt. Schade auch, dass Sänger Dennis fast gar keine Ansagen bringt und vor lauter böse sein, das Publikum außer mit Sprüchen wie Come on, Motherfuckers gar nicht einbezieht. Das, hauptsächlich von Misanthropic Carnage gespielte Material ist zwar nicht schlecht, aber eine mörderische Live-Band sind SEVERE TORTURE deshalb noch lange nicht.

Als zusätzliches Schmankerl gibt es noch eine gelungene Coverversion von PESTILENCE, die zeigt, dass SEVERE TORTURE doch das ein oder andere Faible für Melodien haben. Auch das Demo aus dem Jahre 1998 ist alles andere als mies, auch wenn der Sound nicht zu einhundert Prozent gelungen ist. Es zeigt schon gut die kompromisslose und derbe Richtung auf, kommt teilweise sogar noch ein wenig heftiger rüber, als es auf den letzten Alben von SEVERE TORTURE der Fall war. Weniger auf Technik und Frickeln bedacht und mit größerem SUFFOCATION-Einschlag ist das Material sowohl eingängiger, grooviger als auch schnörkelloser, wie Severe Torture und Taking Down the Descender deutlich zeigen.

Dennoch macht diese Veröffentlichung ganz klar deutlich, dass SEVERE TORTURE nur eine Death Metal-Band unter vielen ist und mit den ganz großen nicht so mithalten kann, wie immer behauptet wird. Fans der Band können zugreifen, alle anderen dürfen ruhig auf das nächste Album der Band warten, welches eh bald erscheinen dürfte.

Veröffentlichungstermin: 28. März 2005

Spielzeit: 50:33 Min.

Line-Up:
Dennis – Vocals

Marvin – Guitar

Thjis – Guitar

Patrick – Bass

Seth – Drums
Label: Karmageddon Media

Homepage: http://www.severetorture.com

Email: info@severetorture.com

Tracklist:
1. Feces for Jesus

2. Baptized in Virginial Liquid

3. Decomposing Bitch

4. Impelled to Kill

5. Mutilation of the Flesh

6. Butchery of the Soul

7. Carnivorous Force

8. Misanthropic Carnage

9. Pray for Nothing

10. Lost Souls (PESTILENCE-Cover)

11. Till the End (Demo 1998)

12. Severe Torture (Demo 1998)

13. Baptized in Virginial Liquid (1998)

14. Lambs of a God (Demo 1998)

15. Taking Down the Descender (Demo 1998)

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