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SARAH BLACKWOOD: Wasting Time

"Wasting Time" ist ein rundum gelungenes und liebenswertes Country/Americana-Album, das man sich gern in die gepflegte Sammlung stellt.

Viele Leute verbiegen sich gern, um Everybodies Darling zu spielen und scheitern daran. Das hat SARAH BLACKWOOD nicht nötig, selbst als wilde Frontfrau der Psychobilly-Punks THE CREEPSHOW entzückt die schnuckelige Kanadierin eher als dass sie erschreckt. Mag sich so mancher Country-Hardliner noch an den bunten Tattoos stören, wenn SARAH die Bühne betritt, schmelzt sicher jeder dahin. Das schafft sie auch wieder mit ihrem nunmehr zweiten Album Wasting Time, auf dem sie wieder als freche Countrymieze zu erleben ist.

Wo das erste Country-Album Way Back Home als One Woman-Show nur mit Gitarre und Gesang noch deutlich Richtung Roots ging, das zumindest an so manchem Rockfan unbeachtet vorbeizog, geht es hier nun etwas lockerflockiger zu. Hier etwas poppigere Melodien, dort soulige Momente oder ein Hauch von Gospel, die Mischung nimmt einen sofort gefangen, selbst oder gerade wenn Country, Americana und Ami-Folk im heimischen Player nicht so oft vertreten sind. Bei fröhlichen Songs wie dem Titeltrack, den swingenden Way Down oder der beflügelnden Sunshine Serenade, ein Song des irischen Folk/Country-Rocker STEFAN MURPHY,  scheint auch bei trübstem Wetter die Sonne. Das Herz geht auf, wenn etwas Sentimentalität durchschimmert wie beim Coming Home, dem ergreifenden Fall From A Star oder dem souligen Pianosong Diamond Eyed Devil. Sie erzählt uns Geschichten aus ihrem Leben, aus guten und schlechten Tagen, von Liebesleid- und Freud, platte Cowboy- und Lagerfeuerromantik gibt es nicht, man hört ihr gerne zu. SARAH BLACKWOODs deutscher Sidekick Daniel Flamm steuert einige passende Vocals bei, letztendlich leben die Songs aber von SARAHs charmanten, mädchenhaften Stimme, so ist das mit Everybodies Darling definitiv unvermeidbar. Zahlreiche Leute unterstützen sie, auch Papa Blackwood greift mal zur Harmonica, von dem sie die Liebe zu dieser Musik geerbt hat. Wasting Time ist ein rundum gelungenes und liebenswertes Country/Americana-Album, das man sich gern in die gepflegte Sammlung stellt.

Und den Metalheads, die gern den Rest der Welt aus dem Auto volldröhnen und anbrüllen lassen, sei gesagt: das interessiert heute keinen mehr. Tönt hingegen Wasting Time aus dem Auto eines Langhaardackels, dann sind einem die neugierigen Blicke der Leute gewiss. Verpennt man wieder mal eine grüne Ampel, dann sieht man die ersten Füße an der Ampel im Takt wippen, es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis auf dem Parkplatz vom Supermarkt meines Vertrauens die ersten Linedance-Partys stattfinden. Country kann wahnsinnig doof sein, mit oft gruseligem Schlagerfeeling. Das hier auf Wasting Time ist echt, hat Seele und macht mächtig Spaß. Und das verdanken wir der zauberhaften SARAH BLACKWOOD.    

Veröffentlichungstermin: 16.04.2010

Spielzeit: 42:44 Min.

Line-Up:

Sarah Blackwood – Vocals, Guitar
Daniel Flamm – Vocals, Leadguitar, Banjo, Piano, Ukulele (11)
Gianni Luminati – Percussion, Ukulele (6), Mandoline, Bass (4), Whistling, Harmonica (10), Backing Vocals
Mike Blackwood – Harmonica
Sean McNab – Double Bass
Lee Williamson – Lap Steel
Ian Blackwood – Backing Vocals (11)
Marshall – Harmonica (1)

Produziert von Sarah Blackwood, Daniel Flamm und Gianni Luminati
Label: Wolferine Records
MySpace: http://www.myspace.com/sarahblackwood

Tracklist:

1.God Ain´t Got Nothing
2.Coming Home
3.Turning
4.Way Round
5.I´ll Keep On Waiting
6.Long Road
7.Sunshine Serenade
8.Fall From A Star
9.These Are The Days
10.Diamond Eyed Evil
11.Drags Me Down

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