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SANHEDRIN: The Poisoner

Auf ihrem zweiten Album bleiben SANHEDRIN ihrem ehrlichen, unprätentiösen Sound treu und machen erneut alles richtig.

SANHEDRIN sind ein Trio aus Brooklyn und haben 2017 ihr Debüt “A Funeral For The World” in Eigenregie veröffentlicht. Cruz Del Sur wurden auf die Band aufmerksam, veröffentlichten das Album 2018 erneut und bewiesen damit mal wieder den exzellenten Geschmack von Labelboss Enrico. “A Funeral For The World” bot unprätentiösen Metal, der sich nicht so leicht in eine Schublade stecken ließ. Mal doomig, mal eher in Richtung Heavy Rock. Das Zweitwerk “The Poisoner” knüpft stilistisch am Debüt an, wirkt insgesamt etwas weniger stürmisch, dafür ausgereifter. Letztendlich ist “The Poisoner” die logische Weiterführung von “A Funeral For The World”, die Feinjustierung dessen, was man mit dem Debüt begonnen hat.

Erica Stolz klingt mal eindringlich, fast beschwörend und bringt dabei zumindest bei mir dabei Erinnerungen an Farida Lemouchi hervor. Aber die Frau hat auch ‘ne verdammt gute Rock-Röhre. Diese stimmliche Variabilität passt gut zum Songmaterial, welches sich zwischen kompakten, schweißtreibenden Rockern wie “Wind On The Storm” oder “The Getaway” und langen, ausufernden Stücken wie dem nachdenklichen Opener “Meditation (All My Gods Are Gone)”, dem düsteren, dramatischen und sehr spannend aufgebauten Titelsong oder dem Rausschmeißer “In From The Outside” wechselt.

Episch oder kurz und knackig: “The Poisoner” ist vielfältig

Vor allem “The Poisoner” ist ein fantastisches Stück Musik. Der Song startet ruhig, sparsam instrumentiert und steigert sich dann immer weiter. Ericas Gesang wird immer dramatischer und eindringlicher. Die letzten zwei Minuten bilden dann das wunderschöne Finale, bei dem die schon am Anfang zu hörende Violine von Kris Force aus Ericas alter Band AMBER ASYLUM dem Song die Krone aufsetzt. “For The Wicked” ist ein Riffmonster. In unter drei Minuten liefern SANHEDRIN hier den totalen Abriss mit fett bratenden Riffs und einer Erica Stolz, die dem Hörer fast ins Gesicht springt. Kurz und knackig, quasi das Gegenstück zum Titelsong.

Keine Klischees: SANHEDRIN überzeugen mit ehrlicher Musik

Wie schon das Debüt, glänzt “The Poisoner” mit einer sehr natürlichen Produktion, insbesondere das Schlagzeug klingt richtig “krachig”. Eine wahre Wohltat im Vergleich zu so mancher US Metal-Kapelle, die in den letzten Jahren durch ziemlich künstlichen Drumsound auffiel. Genau so muss eine Metal-Scheibe meiner Meinung nach klingen. Und auch sonst können SANHEDRIN mich restlos überzeugen. Kein aufgesetztes Image sondern einfach nur ehrlicher Heavy Metal, frei von jeglichen Klischees. Schade, dass ich die Band auf der aktuellen Tour mit GATEKEEPER verpassen werden, denn ich hätte die Stücke von “A Funeral For The World” und “The Poisoner” gerne mal live gehört. Ich tröste mich aber einfach mit diesem tollen Album.

Veröffentlichungsdatum: 22.02.2019

Spielzeit: 42:46

Line Up:
Erica Stoltz – vocals, bass
Jeremy Sosville – guitar
Nathan Honor – drums

Label: Cruz Del Sur

Produziert von: Colin Marston

Bandhomepage: sanhedrin.nyc
Facebook: facebook.com/sanhedrinband
Bandcamp: thesanhedrin.bandcamp.com/

SANHEDRIN “The Poisoner” Tracklist

1. Meditation (All My Gods Are Gone) (Audio bei Bandcamp)
2. Wind On The Storm
3. Blood From A Stone (Audio bei Invisible Oranges)
4. The Poisoner
5. The Getaway
6. For The Wicked
7. Saints And Sinners
8. In From The Outside

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