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ROPE SECT: Proskynesis [EP]

„Proskynesis“ macht da weiter, wo „The Great Flood“ aufhörte: ROPE SECT sind die derzeit besten Songwriter im Death Rock und Post Punk-Universum und verführen auch mit dieser EP ihr Publikum.

Frohlockt! Wieder wird das Ende heraufbeschworen. Und jetzt sind die dran, die nach „The Great Flood“ nicht weggespült wurden. ROPE SECT liefern einen Nachschlag zu ihrem sensationellen Debütalbum und sind in komprimierter Form genauso stark. Auch das Konzept der Veröffentlichung überzeugt: „Proskynesis“ ist eine kompakte EP mit drei neuen Stücken und drei bereits veröffentlichten Digital-Singles. Das ergibt eine passende Symmetrie, bestens geeignet für das 10“-Format. ROPE SECT zeigen in weniger als einer halben Stunde sowohl wie meisterhaft sie ihre Form des Songwritings beherrschen, als auch wie variabel ihre Form des Deathrocks und Post Punk eigentlich ist.

ROPE SECT liefern mit „Proskynesis“ einen Nachschlag zum sensationellen Debüt „The Great Flood“.

Zunächst stehen die drei Stücke „Proskynesis I“, „Proskynesis II“ und „Proskynesis III“, die in Form und Stil ausgezeichnet zu „The Great Flood“ passen. Ein ähnlicher, lakonischer Grundton zeichnet die Songs aus, sie sind allesamt nur ein wenig anders gewichtet. Ein treibender Groove zeichnet Teil 1 aus, Teil 3 hingegen ist in eher getragenem Tempo, aber mit Rock ´n´ Roll-Solo. Teil 2 ist recht variabel und baut kurze Blast Beats und versteckte Black Metal-Screams ein. Davon abgesehen passen die drei Stücke hervorragend zusammen und fließen recht homogen dahin. Auch der offene, rohe Sound mit seinen krachigen Gitarren und ebensolchen Drums passen da gut dazu.

Inmesher und seine Band bauen große Momente ein, die vor allem durch die Melodien entstehen. So verführerisch, dass sie ihr Publikum umgarnen – nur um sich dann als die Schlinge zu entpuppen, die sie fesselt. Sowohl die akzentuierte und somit sehr wirkmächtige Gitarrenarbeit sind wundervoll, als auch – und vor allem – wieder Inmeshers unglaublicher Gesang. Das dunkle Timbre, in dem eine mitfühlende Zärtlichkeit mitschwingt, ist einfach unwiderstehlich und lässt sein Publikum erzittern. Ihm zuzuhören ist eine verführerische Einladung seiner Weltuntergangssekte beizutreten.

Inmeshers Stimme lässt das Publikum erzittern, das Songwriting hat unglaubliche Qualitäten: ROPE SECT spielen mit „Proskynesis“ ihre Talente offen aus.

Die Stimme kommt bei den drei weiteren Songs noch mehr zu tragen. Das sind die Stücke, die Inmesher seit 2018 allein aufgenommen und veröffentlicht hat. Hier ist das Setting teils recht reduziert. Statt Drumming gibt es elektronische Beats. Das ist mal zurückhaltend wie die wunderschöne Ballade „Handsome Youth“ oder hektisch wie im kurzen Stück „Lava“, das genial die Kontraste des Beats mit Post Punk-Gitarren und Inmeshers schwebendem Gesang verknüpft und sofort mitreißt. „Odisseia“ schließt die EP mit einer doomigen Variante von ROPE SECTs Sound ab und hinterlässt Hörer, die gar nicht anders können, als die LP nochmal umzudrehen und von vorne zu beginnen.

ROPE SECT haben so unglaubliche songschreiberische Qualitäten, dass ihnen das Kunststück gelingt, eingängige, aber vielschichtige Songs zu schreiben, die eine ganz spezielle Atmosphäre haben. Somit geht „Proskynesis“ schnell ins Ohr, nutzt sich aber so gut wie gar nicht ab. Obwohl die Band so finster und bedrückend wirkt, hält sie stets einen Lichtstrahl für den Hörer bereit. Das wird bis an die Grenze der Manipulation getrieben, gehört aber auch zum Bandkonzept und ist auf der Metaebene geradezu zynisch. Das ist ein weiterer Punkt, der ROPE SECT so faszinierend werden lässt. So ist das Universum der Death Rock-Band ein sehr eigenes und entfaltet auch mit nur so kurzer Spieldauer einen unwiderstehlichen Sog. „Proskynesis“ bedeutet übrigens „Verehrung“ – und wem in diesem Genre soll sie zuteil werden, wenn nicht ROPE SECT? Also, frohlockt!

VÖ: 10. Dezember 2021

Spielzeit: 24:24

Line-Up:
Inmesher – Guitars, Drums, Lyrics, Vocals
Harbinger – Bass
Gaarentwynder – Guitars
Redeemer – Drums

Label: Iron Bonehead

ROPE SECT „Proskynesis“ Tracklist:

1. Proskynesis I
2. Proskynesis II
3. Proskynesis III (Official Video bei Youtube)
4. Handsome Youth
5. Lava
6. Odisseia

Mehr im Netz:

https://www.facebook.com/theropesect/
https://ropesect.bandcamp.com

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