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QUIREBOYS: Lost In Space

It´s Party-Time! Jau, die allgemeinen Ausgrabungen nekrophiler Hobby-Archäologen haben ein weiteres Relikt vergangener Zeiten zu Tage gefördert: die britischen Glam-Rocker QUIREBOYS. Zum Glück keine Re-Union-Schmonzette, sondern ein Live-Album, das trotz einiger Soundmängel Spaß macht…

Der glorreiche (?) Glam- und Sleaze-Rock der späten 80er und frühen 90er scheint ja wahrlich eine Renaissance zu erleben! Selbst die britischen QUIREBOYS, die schon damals nicht unbedingt zu den erfolgreichsten Protagonisten dieses Genres zählten und es gerade mal zu zwei Studioalben brachten (“A Bit Of What You Fancy” im Jahr 1990, “Bitter Sweet & Twisted” im Jahr 1993), wurden nun wieder ausgegraben. Allerdings ist “Lost In Space” kein halbherziger Versuch, alte, längst vergangene Zeiten in Form einer Re-Union wieder aufleben zu lassen, sondern ein posthum veröffentlichter Live-Mitschnitt, der offensichtlich unter ominösen Umständen irgendwo ausgegraben wurde. Denn wann und wo jenes Material aufgezeichnet wurde, weiß keiner so genau. Vermutung des Labels: irgendwann 1992, irgendwo. Und konstatiert: ist eh wurscht. Hauptsache Party!!!

Und in diesem Falle bin ich durchaus geneigt, dem Info-Wisch recht zu geben: “Lost In Space” macht einfach Spaß. Trotz des eher bescheidenen Sounds. Oder vielleicht gerade deswegen? Denn alles klingt, wie diese Art von Musik klingen muss: rotzig und direkt, schnörkellos und geradeaus. Das hier IST live! Die Gitarren klingen schön bluesig-bratzig, Hammond-Orgel (oder ist’s eine Wurlitzer?) und Piano legen lauschige Keyboard-Teppiche und muntere Boogie-Passagen unter, die Rhythmus-Sektion bollert simpel-solide im Hintergrund herum und Spike Grays whiskey-getränkte Stimme krächzt und knödelt, dass es eine Freude ist. Musikalischen oder gar textlichen Tiefgang erwartet bei dieser Musik eh keiner, oder?

“Lost In Space” ist ein Live-Album voller Gute-Laune-Rocker

Apropos Musik: Im Vergleich zur amerikanischen Konkurrenz orientierten sich die QUIREBOYS übrigens eher an ihren Landsmännern, den frühen STONES und vor allem den FACES als an POISON, der CRÜE und Co. Das Publikum jenes Abends wusste es – ebenso wie der Verfasser dieser Zeilen – zu schätzen, denn wie stellt Spike nach dem fabulösen “Roses & Rings” so schön fest? “There’s more MODS here tonight!” Und widmet den nächsten Song sogleich Mark Bolan (T REX). Aber auch Nicht-Mods werden ihren Spaß haben an Gute-Laune-Rockern wie dem bekannten “7 O’Clock”, “Hey You” oder “Tramps & Thieves” und kuscheligen Balladen wie “King Of New York”, “Take No Revenge” und “Last Time”. Party on!

Spielzeit: 78:57 Min.

Line-Up:

Spike Gray – Vocals
Guy Griffin – Guitar
Guy Bailey – Guitar
Nigel Mogg – Bass
Chris Johnstone – Keyboards
Rudy Richman – Drums

Label: Snapper Music

QUIREBOYS “Lost In Space” Tracklist

  1. Don’t Bite The Hand That Feeds You
  2. White Trash Blues
  3. Can’t Park Here
  4. Tramps & Thieves
  5. Misled
  6. Sweet Mary Ann
  7. Take No Revenge
  8. Roses & Rings
  9. Buich Machane
  10. Ode To You (Baby Just Walk)
  11. King Of New York
  12. Hey You
  13. My Saint Jude
  14. Man On The Loose
  15. Whipping Boy
  16. Sex Party
  17. Mayfair
  18. Hates To Please
  19. Last Time
  20. 7 O’Clock
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