Pretty Maids - Planet Panic Cover

PRETTY MAIDS: Planet Panic

Wer die letzten Alben der Band mochte, der wird an „Planet Panic“ nichts auszusetzen haben. Doch trotz der druckvollen Produktion und Ronny Atkins tadelloser Gesangsleistung machen sich einige Verschleißerscheinungen bemerkbar.

Eins vorweg: Wer die letzten Alben der Band mochte, der wird an „Planet Panic“ nichts auszusetzen haben. Überraschungen gibt es im Prinzip keine. Dass beim Opener „Virtual Brutality“ ein bisschen mit elektronischen Effekten gearbeitet wurde, sehe ich als bestätigende Ausnahme an. Ansonsten gibt es Hard Rock, der die Grenze zum Metal bisweilen überschreitet, ohne dabei die Melodien zu vernachlässigen (für die, die noch nie was von den PRETTY MAIDS gehört haben – soll’s ja geben).

Das Album bietet die gewohnte Kost, seien es Uptempo-Songs wie „Playing God“ und „Who’s Gonna Change“, ein geradeaus-Rocker der Marke „One Way To Rock“ oder die obligatorischen Balladen „Natural High“ und „Enter Forevermore“. Die restlichen Stücke besitzen allesamt eine fast schon düstere Atmosphäre, obwohl sich das Ganze noch immer deutlich nach PRETTY MAIDS anhört. (Tja, zu früh gefreut, meine lieben MY DYING BRIDE-Fans.)

Auf „Planet Panic“ machen sich schnell Verschleißerscheinungen bemerkbar

Doch trotz der druckvollen Produktion und Ronny Atkins‘ tadelloser Gesangsleistung machen sich ziemlich deutlich Verschleißerscheinungen bemerkbar. Die bereits erwähnten Balladen sind kitschig und lassen die zwingenden Melodien vermissen. Die groovenden Midtempo-Stücke (z.B. „Not What You Think“ und „Worthless“) gehen von einem Ohr ins andere, ohne dabei irgendwelche Spuren zu hinterlassen, und wären sie nicht auf der Tracklist angezeigt, würde ich ihre Existenz bezweifeln.

Unterm Strich bleiben somit nur zwei wirklich ansprechende Stücke übrig („Virtual Brutality“ und „Who’s Gonna Change“). Der Rest wird die Kluft zwischen denen, die die Band für ihre Stiltreue lieben und denen, die die Musik inzwischen nur noch langweilig finden, nur noch größer machen.

Spielzeit: 41:50 Min.

Line-Up:

Ronnie Atkins: vocals
Ken Hammer: guitars
Kenn Jackson: bass
Michael Fast: drums

Label: Massacre Records

PRETTY MAIDS „Planet Panic“ Tracklist

1. Virtual Brutality
2. Playing God
3. He Who Never Lived
4. Face Of My Enemy
5. Not What You Think
6. Natural High
7. Who’s Gonna Change
8. Worthless
9. One Way To Rock
10. Enter Forevermore