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PÉNITENCE ONIRIQUE: Nature Morte

Es ist wieder soweit, der Düsternis des französischen Underground Black Metals entsteigt erneut ein, wie ich finde, Meisterwerk auf diesem Gebiet.

Wer sich ein wenig fernab der “großen” Black Metal Bands umhört, sollte bereits über das Kultlabel LADLO (Les Acteurs De l’Ombre) gestolpert sein. Gruppen wie zum Beispiel REGARDE LES HOMMES TOMBER, THE GREAT OLD ONES, WILDERNESSKING, ASPHODÈLE oder PENSÉES NOCTURNES stehen oder standen hier unter Vertrag. Ein roter Faden ist also erkennbar. So kann man bei Neuerscheinungen unter LADLO stets Großes erwarten, zeugt die Bandauswahl doch von einem gewissen Anspruch des Labels an die Musik. Und nun versuchen PÉNITENCE ONIRIQUE, nach ihrem Debüt “V.I.T.R.I.O.L.” (2016) und dem zweiten Album “Vestige” (2019), mit ihrem dritten Longplayer namens “Nature Morte” diesem Anspruch gerecht zu werden.

Das Album rotiert bei mir in Dauerschleife, seit Tagen. Und das nicht, weil ich versuchen muss, einen halbwegs passablen Artikel darüber zusammen zu schustern, sondern weil es für mich ein von Anfang bis Ende, vom ersten bis zum letzten Ton, perfektes Gesamtkunstwerk ist.

Hat man vor allem beim Black Metal hin und wieder Anlaufschwierigkeiten mit neuen Werken und muss dementsprechend das musikalische Schaffen erstmal ein paar Wiederholungen lang auf sich wirken lassen, so war ich bei PÉNITENCE ONIRIQUE sofort Feuer und Flamme.

Auf den Musikliebhaber wartet dennoch keine leichte Kost, es mangelt definitiv nicht an Komplexität.

Das beginnt schon beim Opener “Désir”, der sich zuerst atmosphärisch aufbauend im weiteren Verlauf in einem schnellen und harten Black Metal Brett ergießt. Es geht weiter, beispielsweise beim dritten Titel und Namensgeber “Nature Morte” und dessen einer Trance gleichenden, immer weiter ansteigenden, später sehr harmonischen Atmosphäre, bis nach drei weiteren vollkommenen Titeln im siebten und letzten Stück “Les Indifferencies” ein grandioses, fast schon an die Band CELESTE erinnerndes Finale auf den Hörer wartet. Diese Platte ist nicht einfach nur laut. Sie ist nicht einfach nur hart. Sie ist einfach nicht einfach zu beschreiben. Wer sich gerne intensiver mit Musik befasst, für den ist “Nature Morte” Pflichtprogramm – und er wird nicht enttäuscht werden.

Besondere Anspieltipps mag ich gar nicht geben, da das Album, wie schon gesagt, im ganzen perfekt ist. Kalter BM trifft auf Melancholie. Schroffe Gitarrenriffs wechseln sich mit wunderschönen Melodien ab. Das ganz ohne langweilig zu werden.

Die Band selbst sagt zu Ihrem Schaffen:
“Seit 2015 stehen PÉNITENCE ONIRIQUE dafür, alle ihre Gedanken so getreu wie möglich in ihrer Musik und ihren Texten widerzuspiegeln. Hierbei haben die Alben stets ihr eigenes Thema, welches den Hörer durch seine ganz eigenen Klangwelten führt. Ein jedes Werk steht für sich – man will sich schließlich nicht wiederholen. “

So lädt “Nature Morte” beispielsweise dazu ein, sich in den Irrwegen unser aller Sehnsüchte zu verlieren.

Das trifft’s echt gut. Ich für meinen Teil kann es jetzt kaum abwarten, PÉNITENCE ONIRIQUE einmal live sehen zu können. Bleibt nur zu hoffen, dass eine (internationale) Tourankündigung nicht so lange auf sich warten lässt.

Veröffentlichungsdatum: 03.11.2023

Line-Up:

Logos – Vocals
Noktürn – Ambient Guitar
Obscur – Bass
Bellovesos – Lead Guitar
Vorace Tenebrae – Rhythm Guitar
Iendar – Drums

Label: Les Acteurs de l’Ombre Productions

PÉNITENCE ONIRIQUE „Nature Morte“ Tracklist:

1 Désir
2 Les Mammonites
Nature Morte (Audio bei YouTube)
4 Lama Sabachthani
5 Je vois Satan tomber comme l’éclair
Pharmakos (Audio bei YouTube)
7 Les Indifferenciés

Mehr im Netz:

Music | Pénitence Onirique (bandcamp.com)
Pénitence Onirique (@penitence_onirique) • Instagram-Fotos und -Videos

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