PENDRAGON: Believe

"Believe" ist ein leicht zugängliches, frickelfreies und abwechslungsreiches Prog-Album geworden, in das man sich wunderbar fallen lassen kann und das besonders vom charismatischen Gesang Nick Barretts lebt.

Nick Barrett ist einer der Musiker, die immer etwas länger brauchen, um ein Album fertig zu stellen. Solange dabei solche starken Veröffentlichungen wie Believe herauskommen, ist das aber vollkommen egal. PENDRAGON gehen auf ihrem nunmehr siebten Studioalbum deutlich rockiger zu Werke als auf den doch sehr von den Keyboards dominierten Vorgängern. Auf den ersten Blick ist Believe ein typisches Neo-Prog-Album, grob einzuordnen zwischen MARILLION und älteren, weniger metallisch angehauchten ARENA, der anderen Spielwiese von Keyboarder Clive Nolan. Bei genauerer Betrachtung ist das neue PENDRAGON jedoch deutlich vielschichtiger und abwechslungsreicher. Ein breites Spektrum von Einflüssen wird geschickt in den typischen Neo-Prog-Sound eingeflochten. Während das mystisch-folkige Intro Believe an Künstler wie CLANNAD oder ENYA erinnert, besticht No Place For The Innocent, ein straighter Midtempo-Rocker, durch schrammelige Rhythmusgitarren, melodische Gitarren und tollen mehrstimmigen Gesang. The Wisdom Of Solomon hingegen erinnert mit seinen sehr gefühlvollen, singenden Leadgitarren, die über eine Orgelfläche gelegt wurden, an neuere PINK FLOYD und kann zudem durch interessante Bassarbeit, zurückhaltende, etwas mystische Synthies und viele akustische Gitarren glänzen. Das leichte Learning Curve hingegen lebt von dem wunderbar unaufdringlichen Chorgesang und weckt im ausufernden Instrumentalteil mit seinen warmen Gitarrenmelodien Erinnerungen an eine verspielte Variante von THE GATHERING zu How To Measure A Planet?-Zeiten. Vielfalt wird also groß geschrieben auf diesem Album, das gilt auch für das Kernstück, das vierteilige The Wishing Well, das zwar auch ein paar Längen aufzuweisen hat, als Ganzes aber sehr überzeugend wirkt. Hier lässt sich die Band viel Zeit eine etwas melancholische Stimmung aufzubauen, um dann im getragenen So By Sowest mit fast schon süßlichen, in jedem Falle großen Melodien zu begeistern, wie man sie auf dem letzten ARENA-Output so schmerzlich vermisst hat. Im letzten Teil, Two Roads, schließlich schreckt Keyboarder Clive Nolan auch nicht vor einigen dezenten Reggae-Einflüssen zurück.

Believe ist ein leicht zugängliches, frickelfreies und abwechslungsreiches Prog-Album geworden, in das man sich wunderbar fallen lassen kann und das besonders vom charismatischen Gesang Nick Barretts lebt. Langweilig wird es trotz aller Eingängigkeit jedoch auch nach dutzenden Hördurchgängen noch nicht, da man eine Vielzahl von Details in die Songs eingearbeitet hat. Fans von MARILLION oder ARENA werden daran ganz sicher ihre Freude haben.

Veröffentlichungstermin: 29.08.2005

Spielzeit: 51:45 Min.

Line-Up:
Nick Barrett – Gitarre, Gesang

Clive Nolan – Keyboards

Peter Gee – Bass, Gitarre

Fudge Smith – Schlagzeug
Label: Toff Records/InsideOut Music

Hompage: http://www.pendragon.mu

Tracklist:
1. Believe

2. No Place For The Innocent

3. The Wisdom Of Solomon

4. The Wishing Well: For Your Journey

5. The Wishing Well: So By Sowest

6. The Wishing Well: We Talked

7. The Wishing Well: Two Roads

8. Learning Curve

9. The Edge Of The World

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