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LIKE MOTHS TO FLAMES: No Eternity In Gold

Eines ist sicher: Egal, wer wir sind und was wir erreicht haben, wir nehmen nichts mit. All unsere irdischen Reichtümer nützen nichts im Jenseits – mehr als ein hübsches Szenenbild für unsere verrottenden Gebeine ist nicht drin: „No Eternity In Gold“ reibt uns das mit seiner Fotokomposition auf dem Frontcover direkt ins Gesicht. Wir verstehen auch warum. Mit Metalcore lässt sich zwar durchaus Geld verdienen, als Band der zweiten Generation haben LIKE MOTHS TO FLAMES ohne ein gewisses Alleinstellungsmerkmal aber sicherlich nicht den leichtesten Stand.

Es zählen also die inneren Werte und da können wir eigentlich nur wenig meckern. Die Songs sind eingängig, aber kompetent arrangiert, lassen weder Power noch Technik vermissen. Eigentlich ist „No Eternity In Gold“ fast schon zu sehr aus dem Lehrbuch. „The Anatomy Of Evil“ präsentiert sich zu Beginn humorbefreit und kompromisslos, um uns dann im Refrain Honig ums Maul zu schmieren. Der leicht fragile Klargesang ist gut, aber Genrestandard, die Breakdowns brutal, aber alles andere als innovativ.

LIKE MOTHS TO FLAMES präsentieren uns Metalcore aus dem Bilderbuch

„Habitual Decline“ erinnert mit seiner bedrohlichen Leadgitarre vor dem groovenden Rhythmusfundament zunächst an AFTER THE BURIAL, packt dann jedoch ebenfalls einen melodieverliebten Chorus aus. So geht es bis zum Schluss nahtlos weiter: „Burn In Water, Drown In Flame“ hätte mit seinen Synthesizern auch auf FIT FOR A KINGs „The Path“ Platz gefunden, „God Complex“ badet im Kontrast aus tief gestimmten Djent-Gitarren und radiotauglichen Gesangslinien, „Killing What’s Underneath“ wiederum rückt den Klargesang nahezu vollständig ins Zentrum.

LIKE MOTHS TO FLAMES präsentieren uns kurz gesagt Metalcore aus dem Bilderbuch. Nicht innovativ, konzeptionell eigentlich unspannend, aber handwerklich absolut professionell umgesetzt. Daher bleibt „No Eternity In Gold“ auch ein kurzweiliges Album, das uns aber nie so recht packen will. Eine Variation des erprobten Core-Schemas finden wir eigentlich nur in der Halbballade „Demon Of My Own“, weshalb wir nach den letzten Tönen von „Spiritual Eclipse“ umgehend von der Realität eingeholt werden: Wir nehmen am Ende dieser 38 ansprechend produzierten und schick verpackten Minuten nicht wirklich etwas mit – Nomen est omen.

Veröffentlichungstermin: 30.10.2020

Spielzeit: 38:04

Line-Up

Chris Roetter – Vocals
Jeremy Smith – Guitars
Zach Pishney – Guitars
Aaron Evans – Bass, Backing Vocals

Gastmusiker:
Isaiah Perez – Drums, Percussion

Produziert von Carson Slovak und Grant McFarland

Label: UNFD

Facebook: https://www.facebook.com/likemoths/

LIKE MOTHS TO FLAMES “No Eternity In Gold” Tracklist

1. The Anatomy Of Evil
2. Habitual Decline (Video bei YouTube)
3. Burn In Water, Drown In Flame
4. Fluorescent White
5. God Complex
6. YOTM (Audio bei YouTube)
7. Killing What’s Underneath
8. A Servant Of Plague
9. Demon Of My Own
10. Selective Sacrifice (Video bei YouTube)
11. Spiritual Eclipse

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