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LAST CHAPTER: The Living Waters

Lange Zeit sah es im Doom-Metal-Bereich gar nicht so rosig aus. Zwar war die Musik schon immer eine Underground-Angelegenheit (von den Ur-Vätern mal abgesehen), aber in letzter Zeit gab es tatsächlich so gut wie keine Veröffentlichungen des Genres mehr. Umso erstaunlicher, dass nun gerade mitten im Sommer fast schon so was wie eine Flut an Doom-Bands ihre Alben veröffentlichen, so wird der Doomer durch Releases von SOLITUDE AETURNUS, DAWN OF WINTER, CANDLEMASS, NAEVUS oder eben auch LAST CHAPTER, mit ausnahmslos guten Alben verwöhnt. Fast schon ironisch, dass ausgerechnet CANDLEMASS mit dem schwächsten Album aufwarten…

Aber nun endlich zu LAST CHAPTER und deren Debüt ‘The living waters’, das nicht nur durch Gastsänger Robert Lowe als eine etwas psychedelische Variante von SOLITUDE AETURNUS bezeichnet werden könnte. Nach dem kurzen Intro ‘H Sequence’, stehen die ersten beiden Songs ‘Thorn of Creation’ und ‘Coma Crowd’ dann auch voll in der Tradition SOLITUDE AETURNUS‘, wobei auch gleich deutlich wird, dass LAST CHAPTER eben noch das gewisse Etwas fehlt, das den Hörer vollends fesselt und das die Band mit den Vorbildern auf eine Ebene stellen würde.

LAST CHAPTER greifen in die Psychedelic-Schublade

‘The Belated’ könnte man dann schon fast in die Stoner Rock-Ecke stellen, während LAST CHAPTER mit dem folgenden Instrumental ‘The Living Waters’ voll in die Psychedelic-Schublade greift. Das Ganze ist aber sehr relaxt und ansprechend gemacht und kann auch jemanden wie mich, der bei dem Wort ‘Psychedelic’ immer gleich ein großes ‘Aber’ auf den Lippen hat, durchaus begeistern, vor allem auch durch die genial abgedrehten Keyboard-Soli zum Schluss des Songs. Auch die Psychedelic-Elemente zu Beginn von ‘In the Wake of Delusion’ lassen bei mir weniger Asoziationen mit Bands wie MONSTER MAGNET aufkommen, sondern erinnern mich mehr an experimentelle Sachen, wie sie BLACK SABBATH z.B. auf Alben wie ‘Sabbath Bloody Sabbath’ gemacht haben.

Der wieder stark in die SOLITUDE AETURNUS-Richtung tendierende Song ‘Dimensions’ stellt dann mein persönlicher Favorit von “The Living Waters” dar, wozu halt mal wieder der gefühlvolle Gesang von Rob Lowe stark beiträgt. ‘Dimensions’ geht dann nahtlos in das Instrumental ‘A Warning never Heard’ über, so dass beide Songs den Höhepunkt des Albums darstellen dürften. Sehr relaxt beginnt der letzte Track des Albums, ‘Things to come’, der sich aber sehr schnell in einen schleppenden Doomer verwandelt, bevor ein kurzer instrumentaler Rauswerfer das Album beendet.

“The Living Waters” spielt noch nicht in der obersten Liga

‘The living waters’ kann auf jeden Fall allen Fans von SOLITUDE AETURNUS empfohlen werden, schon allein zur Abrundung der Sammlung. Um jedoch in der obersten Doom-Liga mitspielen zu können, braucht es aber halt doch noch ein paar Verbesserungen vor allem im Songwriting und ein paar wirklich zündende Ideen würden der Band auch nicht schaden. Wie LAST CHAPTER das Sängerproblem in Zukunft lösen werden, steht wohl auch noch in den Sternen, mit der Verpflichtung von Robert Lowe auf dem Debüt hat die Band die Messlatte jedenfalls sehr hoch gelegt.

Spielzeit: 42.47 min.

Line-Up

Jason spradlin – Drums
Darrin Davis – Guitars
Cody Griffith – Guitars
Terri Pritchard – Bass
Bil Pohl – Guitars, Synth, Bass Pedals
Rober Lowe – Vocals

Produziert von Mike Trujillo & John Perez
Erschienen bei Brainticket

LAST CHAPTER “The Living Waters” Tracklist

1. H Sequence
2. Thorn of Creation
3. Coma Crowd
4. The Belated
5. The Living Waters
6. In the Wake of Delusion
7. Dimensions
8. A Warning never Heard
9. Things to Come

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