blank

JOB FOR A COWBOY: Moon Healer

“Moon Healer” ist eine beeindruckende Rückkehr: Zehn Jahre nach “Sun Eater” ist JOB FOR A COWBOY der reine Death Metal nicht mehr genug. Progressiv und verspielt tasten sich die US-Amerikaner in neues Terrain vor.

Manchmal macht einem das Leben einen Strich durch die Rechnung: Die zehn Jahre Funkstille seit dem 2014er Album „Sun Eater“ waren nicht unbedingt geplant, sondern das Resultat vieler anderweitiger Verpflichtungen. Familiäre und berufliche Prioritäten lassen sich in einem Nischengenre eben nicht einfach so ausblenden. Dass JOB FOR A COWBOY nun also überhaupt zurückkehren, ist keine reine Selbstverständlichkeit – in jedem Fall jedoch ein Glücksfall.

Mit Rauschmitteln die Erleuchtung zu finden mag zunächst als lyrisches Konzept ein wenig seltsam anmuten, hat seine Wurzeln aber in der Realität, wie Frontmann Jonny Davy erklärt: Die Erfahrungen und Experimente eines Freundes spiegelten sich darin wider, so der Shouter. Eine spirituelle bis halluzinogene Reise, auf die „Moon Healer“ bereits mit seinem kuriosen Artwork anspielt, während es musikalisch zwar ebenso kreativ, doch im Grunde noch vergleichsweise gesittet zugeht.

Die Grenzen des reinen Death Metal sind JOB FOR A COWBOY zu eng geworden

Wobei wir das fünfte Studiowerk der US-Amerikaner nicht unter Wert verkaufen möchten: „Moon Healer“ ist ein Evolutionssprung anzumerken, der das Quartett, das sich von Ausnahmedrummer Navene Koperweis Unterstützung ins Studio holte, so gereift wie souverän zeigt. JOB FOR A COWBOY sind anno 2024 die Grenzen des Death Metal zu eng geworden. Ohne dem Genre den Rücken zu kehren, erprobt sich die Band an progressiven Anleihen und einem tendenziell offen gehaltenen Ansatz.

Realisiert wird das auch mittels des transparenten Audio-Mix, welcher den größten Trumpf der Band in Szene zu setzen weiß: Bassist Nick Schendzielos (CEPHALIC CARNAGE, NUCLEAR POWER TRIO) ist eine Präsenz für sich, die Stücken wie „Beyond The Chemical Doorway“ und dem fantastischen Closer „The Forever Rot“ zu neuen Höhen verhilft. In der Tat ist der Tieftöner ein gleichberechtigter Protagonist neben den verspielten, nicht selten technischen Gitarren. Das verleiht „Moon Healer“ Tiefe, ohne notwendigerweise Struktur aufgeben zu müssen.

“Moon Healer” ist eine beeindruckende Rückkehr nach mehrjähriger Pause

Im Gegenteil, beweist „Etched In Oblivion“ doch, dass kreatives Drumming, verspulte Leads und ein oft warmer, beizeiten energischer Bass nicht in Chaos resultieren müssen. Vielmehr prägt die Stücke eine gewisse Eleganz, die wir im Death Metal sicherlich nicht alle Tage erleben. Gut Ding will Weile haben, sagt man ja auch im Volksmund: Ziehen wir die vorliegende Scheibe heran, findet sich sicherlich mehr als nur ein Quäntchen Wahrheit in der Redewendung. Mag das Leben also manchmal noch so unerwartet dazwischen grätschen: Was sind schon zehn Jahre, wenn die Rückkehr im Anschluss so beeindruckend ausfällt, wie es JOB FOR A COWBOY mit diesem Werk vormachen?

Veröffentlichungstermin: 23.02.2024

Spielzeit: 39:12

Line-Up

Jonny Davy – vocals
Al Glassman – guitar
Nick Schendzielos – bass
Tony Sannicandro – guitar

Session-Musiker:
Navene Koperweis – drums

Produziert von Jason Suecof und Ermin Hamidovic (Mastering)

Label: Metal Blade

Facebook: https://www.facebook.com/jobforacowboy/

JOB FOR A COWBOY “Moon Healer” Tracklist

01. Beyond the Chemical Doorway (Video bei YouTube)
02. Etched in Oblivion
03. Grinding Wheels of Ophanim
04. The Sun Gave Me Ashes so I Sought Out the Moon
05. Into the Crystalline Crypts
06. A Sorrow-Filled Moon
07. The Agony Seeping Storm (Video bei YouTube)
08. The Forever Rot (Video bei YouTube)

Cookie Consent mit Real Cookie Banner