Da verstreichen gerade mal drei Jahre und schon sind INFLICTION zurück auf der Bildfläche, mit einem neuen Album und einem neuen Sänger im Gepäck. Die Italiener haben sich niemand geringeren als NIGHT IN GALES-Sänger Björn ins Boot geholt und trumpfen nun mit Metal auf, der jenseits bestehender Schubladen zu finden ist.
Das klingt bisher reichlich positiv, doch eigentlich ist The Silencer eine kleine Enttäuschung. War The Faint Smell of Suicide noch reichlich progressiver und spannender Melodic Death Metal, so ist sein Nachfolger zwar noch immer sehr melodiös, doch leider ist der progressive Anteil größtenteils gewichen. Will heißen, INFLICTION klingen etwas nach MERCENARY. Melodisch, angenehm hart, mit ungewöhnlichen Melodien und abwechslungsreichen Vocals, die zwischen Death Metal und Gothic schwanken. Und irgendwie ging mit diesen Änderungen dem ganzen der Reiz verloren, The Silencer wirkt zu zahm, fordert nicht wirklich.
Doch stellenweise gehen INFLICTION auch auf diesem eher schwachen Album gut ab: Thrashige Nummern wie Redhouse, Sleepers und Breathe machen ordentlich Radau, während das eigenwillige Thirtyseven die alten Zeiten der Band wieder aufleben lässt. Doch im Großen und Ganzen ist dieses Album eher eine Enttäuschung, plätschert vor sich hin, lässt Tiefgang missen. Da kann auch die verdammt gute Performance von Björn Goosses, der sich wirklich immer weiter verbessert, nichts daran ändern. Die oftmals deplazierten Keyboards und das gruselige ULTRAVOX-Cover The Voice gleichen dies nämlich wieder aus.
An der Produktion von The Silencer gibt es ebenso nichts auszusetzen wie an der Aufmachung der Scheibe, doch rate ich Freunden des ersten Albums vor dem Zugreifen erstmal genau reinzuhören. Für mich persönlich eine kleine Enttäuschung.
Veröffentlichungstermin: 18. November 2005
Spielzeit: 44:46 Min.
Line-Up:
Björn – Vocals
Gianluca – Guitars
Ricki – Guitars
Claudio – Bass
Chris Z – Drums
Jan – Drums
Label: Cruz del Sur Music
Homepage: http://www.infliction.it
Email: info@infliction.it
Tracklist:
1. Eyeseeblack
2. Redhouse
3. Poisonradio
4. Nocturnal
5. Sleepers
6. Welcome
7. Paperlife
8. Thirtyseven
9. Breathe
10. Closer
11. The Voice