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IN THIS MOMENT: A Star-Crossed Wasteland

Abwechslungsreicher Hybrid aus Metalcore, Hard Rock und Modern Metal.

Selten ein so unpassendes Frontcover gesehen. Das künstliche Photoshop-Ödland erinnert mit seinem Fantasy-Touch an moderne Melodic / Power Metal-Veröffentlichungen, erweckt also erst einmal vollkommen falsche Assoziationen. Derweil ist “A Star-Crossed Wasteland” auf ganz anderen Straßen unterwegs. Mit einer saftigen Mischung aus Metalcore, Hard Rock und Modern Metal gelingt IN THIS MOMENT ein explosives Gemisch, das bei aller Abwechslung sogar die persönliche Note nicht vergisst.

Los geht’s gleich mit der Single “Gunshow”, wo sich der Fünfer nach einem kurzen Intro im Wildwest-Stil inklusive Krähenlachen von seiner härtesten Seite zeigt. Im gemäßigten Tempo gibt das stampfende Schlagzeug die Marschrichtung vor, während sich Bass und Gitarren diesem mit simplen, aber nicht minder brachialen Riffs unterordnen. Frontröhre Maria Brink schreit sich dazu die Seele aus dem Leib und schon hat man ihn, den durchschlagkräftigen Opener.

IN THIS MOMENT wissen, wie man sich innerhalb der Genregrenzen neu erfindet

Aber wie vorher angedeutet, ist das nur eines der vielen Gesichter von IN THIS MOMENT, denn mit “Just Drive” folgt ohne Umschweife ein geradliniger, teils punkiger Rocker, der absolut flüssig von der aggressiven Strophe in einen eingängigen, klar gesungenen Refrain überblendet. Die Amerikaner lassen wahrlich keinen Zweifel daran, dass sie wissen, wie man sich innerhalb der Genregrenzen ständig neu erfindet, und zeigen dementsprechend endlos aufbereiteten Standardschemata aus dem Baukasten eiskalt den Stinkefinger.

Das sieht man dann an einer Powerballade wie dem Titeltrack oder einer wunderbaren Interpretation von modernem Metal in Form von “The Promise”, das in erster Linie von seinem Wechselspiel zwischen Maria Brink und dem Gastgesang von Adrian Patrick (OTHERWISE) lebt. Zwischendrin gibt es selbstverständlich immer wieder einen Rundumschlag mit der Aggrokeule, die besonders bei “Blazin'” effektiv austeilt. In Sachen Hitpotenzial ist hingegen “Standing Alone” ganz weit vorne. Hier gibt es nicht nur am Schlagzeug ausnahmsweise interessante Arbeit zu hören, sondern auch Frau Brink läuft spätestens dort zur Höchstform auf.

Auf “A Star-Crossed Wasteland” gibt es keine Ausreißer nach unten

Deren variables und breitgefächertes Organ ist sowieso das unumstrittene Highlight von “A Star-Crossed Wasteland”. Von hysterischen Screams, die bei “Blazin'” sogar entfernt an Julie Christmas (MADE OUT OF BABIES) erinnern, bis hin zu emotionalem, zerbrechlichem Klargesang ist keine Hürde zu hoch. Und wenn Maria in der abschließenden Ballade “World In Flames” kurz vor dem kraftvollen Finale mit zerbrechlicher Stimme “Come home to me…” ins Mikro winselt, dann sieht man sich schon mit 200 Sachen auf der Autobahn – auch wenn das die eigene Freundin bestimmt nicht so gerne lesen wird.

Da es sonst auch qualitativ keine Ausreißer nach unten gibt und selbst die druckvolle Produktion des Materials würdig ist, darf man “A Star-Crossed Wasteland” somit fraglos zu den lohnenswerten Vertretern im Modern Metal / Metalcore-Feld zählen. Natürlich, zur ganz großen Hitplatte fehlt IN THIS MOMENT derzeit noch die letzte Portion Mut und Facettenreichtum im instrumentalen Bereich. Aber sie sind ganz nah dran.

Veröffentlichungstermin: 09.07.2010

Spielzeit: 42:32 Min.

Line-Up:

Maria Brink – Vocals
Chris Howorth – Guitars
Blake Bunzel – Guitars
Kyle Konkiel – Bass
Jeff Fab – Drums

Produziert von Kevin Churko
Label: Century Media

MySpace-Seite: http://www.myspace.com/inthismoment

IN THIS MOMENT “A Star-Crossed Wasteland” Tracklist

01. Gunshow (Video bei YouTube)
02. Just Drive (Audio bei YouTube)
03. The Promise (Video bei YouTube)
04. Standing Alone
05. A Star-Crossed Wasteland
06. Blazin’
07. The Road
08. Iron Army
09. The Last Cowboy
10. World In Flames

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