Da habt ihr euer Dilemma. Er ist also doch nicht so true, wie ihr immer dachtet. Tja, der gute Mieszko Talarczyk der genialen Grindcore-Truppe NASUM hat noch eine andere Seite. Zusammen mit seinen Assi-Freunden von GENOCIDE SUPERSTARS macht er Punk. Und zwar richtig geilen Punk.
Man kann mir als altem Relapse- und NASUM-Fan natürlich vorwerfen, ich will hier nur alles, was mit den Schweden oder diesem Label zu tun hat, in den Himmel loben, aber bei Superstar Destroyer bleibt mir halt nichts anderes übrig. Diese unvergleichliche Mischung aus THE EXPLOITED, MOTÖRHEAD und den HELLACOPTERS geht schon mit dem ersten Song The Hateball is Rolling total ins Ohr und sorgt für gute Laune und lachende Gesichter, soweit das Auge reicht.
Relapse beschreibt dieses Album als 666% Killer Punk Rock. Ich stimme dem voll zu und addiere noch 100% Pogo-Hits dazu, denn die GENOCIDE SUPERSTAR wissen, was sie da spielen. Authentische Assozialität trifft auf simple Songstrukturen, die aber nicht langweilig werden, sondern geschickt jede Abnutzung vermeiden.
Passend dazu teilen sich Mierre Mongo, wie sich der NASUM-Zwerg hier nennt, Danny Violence und Richard A. D. den Gesang. Mierre kreischt wie gehabt klassisch-superb, aber dann setzt auch noch dieser prollige Göhlgesang, wie von Lemmy zu seinen betrunkensten Zeiten ein und wirkt so hammercool, dass man diese Stimme am liebsten den ganzen Tag hören würde. Der Gesang kommt bestimmt vom Basser, weil die eh immer die versifftesten sind.
Die Band schafft es auch coole Melodien ins Riffgewitter einzubauen, so dass beispielsweise Air / A Prelude to Hell, In Misery Embraced, das durch sein Riffing sogar richtig metallisch wirkt, und die Titelhymne gar nicht mehr aus dem Ohr wollen. Hammergeile Rock ´n´ Roll-Soli finden sich en Masse auf Superstar Destroyer wieder, die gegröhlten Refrains wuchten mit Blizzardstärke jedes Hochhaus um, kurz: ein Trinkgelage konnte selten besser akustisch umgesetzt werden.
Sicherlich, GENOCIDE SUPERSTARS haben noch in die Hosen geschissen, als der Großteil ihrer Vorbilder schon größte Erfolge hatten, aber das ändert nichts an der Tatsache, dass Superstar Destroyer ein verdammt schweißtreibendes, kurzweiliges, breitbeiniges und authentisches ROCK-Album geworden ist, das einfach gute Laune schafft – egal wie mies ihr grad drauf seid.
VÖ: 31. März 2003
Spielzeit: 35:31 Min.
Line-Up:
Matt von Superstar – Drums
Richard A.D. – Bass and Vocals
Danny Violence – Guitars and Vocals
Mierre Mungo – Guitars and Vocals
Produziert von Mieszko Talarczyk
Label: Relapse Records
Homepage: http://www.genocidess.arslet.com
Tracklist:
1. The Hateball is Rolling
2. Destroyer of Worlds
3. Moro III
4. Final Descent
5. Hatestomp
6. Stairsweeper
7. Air / A Prelude to Hell
8. Superstar Destroyer
9. DangerDanger
10. Superstar Confession
11. In Misery Embraced
12. Like Roadkill
13. Warchild
14. Outlaw Song