FRONTLINE: Circles

Melodischer Hardrock, der unterhaltsam, jedoch nicht mitreißend ist. Man kann ihn problemlos genießen, während man Geschirr abtrocknet und eine Hirnoperation durchführt, ohne Angst vor plötzlichen Luftgitarrenattacken haben zu müssen.

Erwartungsgemäß bietet das neueste Album aus dem Hause FRONTLINE melodischen Hardrock, dem weder Biss noch Harmonie fehlen. Meistens dominiert dabei der melodische Aspekt, für den in erster Linie Sänger Stephan Kämmerer mit seiner klassischen AOR-Stimme verantwortlich ist. Hier (“I Give You The Rest”) und da (“Hunter”) gibt es aber auch etwas härtere Gitarrenpassagen, die für Abwechslung sorgen. Die ansprechende Leadgitarrenarbeit bleibt stets songdienlich. Die Rhythmusgruppe hält den Melodien von Gesang und Gitarre den Rücken frei.

Die zehn Stücke auf Circles sind ausgesprochen zugänglich ausgefallen. Einerseits ist das Songwriting äußerst solide und schlüssig. Andererseits gibt es keine Nummer, die ohrenbetäubend nach einer Single-Auskopplung schreit. Songs wie “It Is You” oder das treibende “Say, What You Have To Say” sind dementsprechend unterhaltsam, jedoch nicht mitreißend. Man kann sie problemlos genießen, während man Geschirr abtrocknet und eine Hirnoperation durchführt, ohne Angst vor plötzlichen Luftgitarrenattacken haben zu müssen. Angesichts der zeitgemäßen Produktion und der allgegenwärtigen Keyboards frage ich mich, wie diese Art von Musik je Provokationspotenzial besitzen konnte. Vielleicht hätte ein sparsamerer Umgang mit Halleffekten für mehr Griffigkeit gesorgt.

Im Endeffekt bleibt “Circles” ein passables Album, dessen Reiz in seiner Homogenität liegt. Es erwarten einen keine unliebsamen Überraschungen, keine Experimente, keine Ausfälle. Folglich kann auf einzelne Anspieltipps getrost verzichtet werden.

Veröffentlichungstermin: 21.04.2006

Spielzeit: 46:30 Min.

Line-Up:
Stephan Kämmerer: Gesang
Robby Böbel: Gitarre, Keyboard
Thomas Hutch Bauer: Bass
Rami Ali: Schlagzeug

Label: AOR Heaven

Homepage: http://www.frontline-rock.de

Tracklist:
1. No One
2. I Give Your The Rest
3. Save Me
4. Did You Ever (Taste The Pain)
5. Say, What You Have To Say
6. Don´t Run Away
7. Hunter
8. Into Deep
9. It Is You
10. My Vision

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