Ein süßes Gothicmädchen mit Laterne an einem See in Abendstimmung – nicht unbedingt ein Covermotiv, welches man bei einer Moribund Cult Records-Veröffentlichung erwartet. In der Tat steht beim italienischen Einmann-Projekt FEAR OF ETERNITY dann auch nicht kompromissloser, truer Black Metal auf dem Programm, sondern eher liebliche Keyboardklänge. Die Produktion von Spirit of Sorrow geht in Ordnung, ist jedoch etwas drucklos.
Die Keyboards spielen bei FEAR OF ETERNITY die Hauptrolle. Kitschige, süßliche Melodien treffen auf zahnlose Gitarren und flachbrüstiges Kreischen im Midtempobereich. Während Bands wie NAOS oder früher MORTIIS mit ähnlicher Instrumentierung viel Atmosphäre und gute Songs kredenzen konnten, dümpeln FEAR OF ETERNITY eher auf dem schauderhaften YWOLF-Niveau umher. Richtig Kuschelrock-konform wird es im treffend betitelten Atrocious Pain, wo man das Gefühl hat, dass Richard Clayderman (größter Hit: Ballade pour Adeline) auf einen krächzenden Waldtroll mit Liebeskummer trifft. Trotz der plüschigen Stimmung fehlt es den einzelnen Songs stets an Spannung, Atmosphäre und gutem Songwriting.
Insgesamt also definitiv kein Black Metal-Album, sondern eher eine Keyboard-Galavorstellung für Kuscheltrolle und vielleicht das süße Gothic-Mädchen am nächtlichen See. Oder beide zusammen. Allerdings sollten sie aneinander genügend spannende Aspekte finden, da Spirit of Sorrow allein wohl kaum für Funken und das nötige Knistern sorgt.
Veröffentlichungstermin: 20.02.2006
Spielzeit: 43:13 Min.
Line-Up:
Andrea Tilenni: alle Instrumente, Vocals
Label: Moribundcult Records
Homepage: http://www.egagency.com/it/band/fearoheternity.php
Email: tilenni@inwind.it
Tracklist:
1. Staring at the Dark
2. A Torrent in my Veins
3. Atrocious Pain
4. Silence`s Fortification
5. Spirit of Sorrow
6. Sad Dreams
7. That Rainy Day
8. Tormented Heart