EXCENTRIC: Take This [Eigenproduktion]

Hoffnungsvoller moderner, "fetter" Heavy Rock aus der Schwyz!!!!

Wer hat`s erfunden? Die Schweizer! Na ja, was für gewisse Kräuterbonbons gilt, kann auf das musikalische Schwermetall nicht übertragen werden, stammt doch diese Musikrichtung wissentlich nicht aus den Adern, Federn und Instrumenten der Eidgenossen. Aber dennoch schafften es in der Vergangenheit immer mal wieder Bands aus dem für Schoki, Uhren und Käse bekannten Land, ins Rampenlicht zu flutschen. Ob das den Baselern EXCENTRIC auch gelingen wird, steht noch in den Sternen, aber ein solides Grundgerüst für mehr Aufmerksamkeit seitens der Medien bzw. seitens der nach hartem Stoff lechzenden Zuhörer ist gelegt. Nach nunmehr 5 Singles im Laufe der Bandgeschichte steht nun also mit Take This! das erste Langeisen in den Startlöchern. Mit Referenzen wie vor allem GODSMACK aber auch (harte) NICKELBACK oder SOIL kann man bei der Jugend auch heute noch so Einiges reißen.
Aber nicht, dass ein falscher Gedanke aufkommt. Auch alte Hasen sind herzlich eingeladen, rein zu hören. Die junge Schweizer Band bietet auf ihrem Debüt eine große musikalische Vielfalt, außerdem ein paar interessante und auch unterhaltsame Einstiege und vor allem viele, viele, ich sag jetzt mal fette (obgleich der Tatsache, dass ich das Wort eigentlich immer mit Hip Hop verbinde), druckvolle Riffs. Gleich der Einstieg ist ein Paradebeispiel für Aspekte Zwei und Drei der direkt vorhergehenden These. Eine auflockernde, leicht unprofessionell anmutende Beatbox vermittelt als Anheizer für den Opener und Titeltrack auch gleich die essentielle Lockerheit, mit der sich die beteiligten Musiker ihrer Full Length-Eigenproduktion angenommen haben. Anschließend wird gegroovt und gestampft, was das Zeug hält, ohne die melodische Komponente aus den Augen zu verlieren. Heavy, wuchtig, schnörkellos und modern – so prägen sich die Songs im Gedächtnis ein. 7even ist dabei nur eines von mehreren Beispielen, das Take This! hergibt. Do you wanna die?, das auf das gekonnt Spannung aufbauende Intro Prophecy folgt, ist ein Weiteres. Aber EXCENTRIC können auch anders, wie u.a. die akustische Mitwippnummer Save me beweist, oder aber auch das mit Vinylgeräuschen untermalte Lagerfeuersauflied im Stile alter Southern Rock-Kapellen namens Down 2 you (the whiskey edition). Mutig, aber die Strategie geht auf, denn das bringt Abwechslung rein und ist unterhaltsam. Auch mit einem entspannenden Instrumental am Albumende (das im Übrigen das längste Fade-Out, das ich je gehört habe, beinhaltet; ca. 2 Min.) konnte nicht unbedingt gerechnet werden.

Würde man nach einer Singleauskopplung zum Album suchen, würde die Wahl (mit einer bestimmten Irrtumswahrscheinlichkeit) wohl auf Break me down fallen, einem ungeheuer eingängigen, nicht zu aggressiven, aber dennoch druckvollen Song mit Ohrwurmrefrain. Street of life tendiert in eine ähnliche Richtung. Wenn allerdings etwas Sanftmütiges bevorzugt würde, wäre No more das heiße Eisen im Feuer – ein leicht melancholischerer Song, der wenn man so will, die Ballade des Albums darstellt.
Nicht nur die Stimmungsvariabilität verdeutlicht eins: Ein Schnellschuss ist Take This! ganz bestimmt nicht. Mit viel Fingerspitzengefühl im Songwriting und in der Produktion wurde hier ein feines Debüt gezimmert, das sich allemal hören lassen und Fans von GODSMACK, DISTURBED und SOIL ohne Bedenken ans Herz gelegt werden kann. Basta!!

Veröffentlichungstermin: 05.12.2008

Spielzeit: 43:28 Min.

Line-Up:
Gesang, Bass: Pivi R. Pieren
Gitarre: Phil Schelker
Marc Waldmeier
Schlagzeug: Raff Martin

Gastmusiker:
Gitarre: Chris Furer, Boris Gisler

Produziert von EXCENTRIC
Label: Eigenproduktion

Homepage: http://www.excentric.ch

MySpace: http://www.myspace.com/heavyrockexcentric

Tracklist:
1.Take this!
2.7even
3.Save me
4.4pm
5.Break me down
6.Crossing the ocean (2008)
7.Prophecy
8.Do you wanna die?
9.Down 2 you (the whiskey edition)
10.Can`t stand you
11.Street of life
12.No more
13.Willy world

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