DRILLER KILLER legen mit The 4Q Mangrenade ihr nunmehr siebtes Album vor. Irgendwie weiterentwickelt haben sich die Schweden dabei eher minimal. Erwachsen geworden? Auch nicht wirklich. Und das ist auch gut so. Schließlich machen DRILLER KILLER Musik, die sich mit dem Erwachsenwerden gar nicht versteht. Ihr wisst schon, young ´till I die! Auf Album Nummer sieben gibt`s für uns deshalb in einer knappen halben Stunde elfmal Hardcore-Punk der alten, schwedischen Schule. DRILLER KILLER hacken sich im flotten Midtempo bis hin zum schnellen D-Beat-Geschredder durch die Songs, bringen hier und da reichlich Groove ein und das war´s eigentlich auch schon. The 4Q Mangrenade kann deshalb nur mit Abstrichen empfohlen werden. Mir macht der Exkurs in schwedische Monotonie durchaus Spaß, andererseits ist der Abnutzungsfaktor doch relativ hoch und ich kann durchaus irgendwo verstehen, wenn Leute diese Scheibe etwas langweilig finden… Nein, okay, ich kann es nicht, aber ich habe es gerade versucht. Versuch also gescheitert und weiter im Text: Es ist sicher nicht einfach, noch weniger neu zu machen, als DRILLER KILLER es auf dieser Scheibe tun, aber es dürfte schwer werden, dabei genauso cool rüberzukommen, wie diese Jungs. The 4Q Mangrenade ist nämlich einfach ein netter Ausflug in die schrammelige Monotonie der Band. DRILLER KILLER loten keine Extreme aus und zielen nicht darauf ab, dir einen Ohrwurm zu bescheren. Dennoch ist die Platte leicht zu konsumieren und reißt einen – wenn auch nicht für die Ewigkeit – gekonnt mit. Dazu tragen herausstechende Songs, wie das formidable, in treibendem Midtempo gehaltene Dakapokalypse oder das sehr groovige Today Of The Dead bei. Der dunkle, aber dennoch relativ verständliche Gesang ist ein weiterer Pluspunkt der Scheibe und kann mit einer guten Schippe Wiedererkennungswert dienen.
Kurzum, The 4Q Mangrenade ist ein Album geworden, das Fans von schwedischem Hardcore bis hin zu Crust-Anhängern gefallen dürfte, schließlich ist das die Bandbreite, die DRILLER KILLER in ihren Stücken vereinen. Vom Hocker hauen wird das hier niemanden und, dass man Innovation besser woanders suchen sollte, dürfte ebenfalls jedem klar sein. Dennoch fällt mir eigentlich kein Grund ein, warum man The 4Q Mangrenade nicht besitzen sollte, denn dafür sind DRILLER KILLER zu zeitlos und spaßig.
Veröffentlichungstermin: 16. 01. 2006
Spielzeit: 36:32 Min.
Label: Osmose Productions
Homepage: http://puddrik.homeip.net/driller_killer
Tracklist:
01. Jaws
02. 3One6One4
03. Thefuckhumangrenade
04. Dakapokalypse
05. Nailgundown
06. State Of The Narc
07. Nightmarathon
08. The Fast The Fucked The Furious
09. A Gut Above The Chest
10. Today Of The Dead
11. Ugliness Formula One…