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DRAGONFORCE: Warp Speed Warriors

Kompromissbereit, aber nicht immer trittsicher, versuchen DRAGONFORCE auf “Warp Speed Warriors” ihr Repertoire zu erweitern, ohne sich klassischer Trademarks zu entledigen.

„Street Fighter“, „Darkstalkers“, „Mortal Kombat”, “King of Fighters” und “Streets Of Rage” – die Avatare auf dem Frontcover würden sich in jedem der klassischen „Beat ‘em Up“-Games wie zu Hause fühlen. Von Allem etwas scheint hier die Devise zu sein und das spiegelt sich im Ansatz, den DRAGONFORCE auf „Warp Speed Warriors“ verfolgen. Bekannt für ihren pfeilschnellen „Extreme Power Metal“, der den genretypisch heroischen Momenten Flitzesoli und Blastbeats hinzuaddiert, suchen die Briten nun im neunten Anlauf ihren musikalischen Horizont noch aggressiver zu erweitern als in der Vergangenheit.

Dabei müssen wir auf die traditionellen Qualitäten des Quintetts keineswegs verzichten. Neben dem Opener „Astro Warrior Anthem“ pflegen auch „The Killer Queen“, “Pixel Prison” sowie „Burning Heart“ klassische Qualitäten: DRAGONFORCE ignorieren Geschwindigkeitslimits, während sie zwischendrin Solo an Solo reihen und das Ganze schließlich mit catchy Refrains garnieren. Schneller auf den Punkt kommt dagegen die „The Legend Of Zelda“-Hommage „Power Of The Triforce“, deren etwas lustlos-beliebiger Text dem schmissigen Instrumental-Fundament allerdings nicht das Wasser reichen kann.

DRAGONFORCE erweitern ihr Repertoire, agieren dabei aber nicht immer trittsicher

Abseits wohlbekannter Pfade agieren DRAGONFORCE dagegen nicht immer trittsicher: Die grenzdebile Disco-Metal-Nummer „Doomsday Party“ ist lyrisch wie musikalisch ein Tiefpunkt der Bandhistorie und ähnlich abgedroschen wie die eingeschobenen Soldaten- bzw. Marschgesänge in „Space Marine Corp“. Was für eine „Warhammer 40k“-Vertonung eigentlich viel zu fröhlich und unbeschwert tönt, sorgt schließlich dank des satirischen Untertons Marke „Starship Troopers“ doch für ein kleines Schmunzeln.

Mag die Nummer als hartnäckigster Ohrwurm sogar das knackige Taylor-Swift-Cover „Wildest Dreams“ ausstechen, verfolgen DRAGONFORCE in „Kingdom Of Steel“ eine komplett gegensätzliche Strategie. Entspannte Drum-Beats und verträumte Synth-Spuren laden gleichermaßen zum Schunkeln und Armeschwenken ein – atmosphärisch sicherlich ein willkommener Tapetenwechsel, wenngleich die fünf Musiker hier bisweilen enorm kitschig agieren.

DRAGONFORCE zeigen sich kompromissbereit

Insofern verkörpert „Warp Speed Warriors“ eine Art Kompromiss: Die offenkundigen Bestrebungen, neue Hörergruppen zu erreichen, verbinden DRAGONFORCE mit klassischen Speed-Eskapaden, ohne sich komplett zwischen die Stühle setzen zu müssen. Das allein ist eine Kunst für sich, denn obwohl wir hier – ungeachtet der Höhen und Tiefen – tatsächlich von Allem etwas finden, finden die verschiedenen Facetten letztendlich schlüssig zueinander; fast so wie die Avatare auf dem Cover-Artwork, die ihrerseits in jedem der eingangs erwähnten Videospiel-Klassiker eine gute Figur machen würden.

Veröffentlichungstermin: 15.03.2024

Spielzeit: 49:07

Line-Up

Herman Li – Guitar, Backing Vocals
Sam Totman – Guitar, Backing Vocals
Marc Hudson – Vocals
Alicia Vigil – Bass, Backing Vocals
Gee Anzalone – Drums, Backing Vocals

Produziert von Herman Li, Sam Totman und Damien Rainaud (Mix und Mastering)

Label: Napalm Records

Homepage: https://dragonforce.com/
Facebook: https://www.facebook.com/dragonforce

DRAGONFORCE “Warp Speed Warriors” Tracklist

  1. Astro Warrior Anthem (Video bei YouTube)
  2. Power of the Triforce (Video bei YouTube)
  3. Kingdom of Steel
  4. Burning Heart
  5. Space Marine Corp
  6. Doomsday Party (Video bei YouTube) (Video 2: Doomsday Party ft. Elize Ryd, Amaranthe)
  7.  Prelude to Darkness
  8. Pixel Prison
  9. Wildest Dreams (Bonus Track; TAYLOR SWIFT-Cover) (Video bei YouTube)
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