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DEHYDRATED: The Dismal Millenuim [Eigenproduktion]

Stellt euch ruhig was zu trinken bereit, hier gibt es schweißtreibenden Death Metal zu hören.

Es stimmt, brutale Death Metal-Bands gibt es wie Sand am Meer und irgendwann merkt jeder der sich damit befasst, dass viele einfach austauschbar und gleich klingen. Das muss nicht zwangsläufig schlecht sein, viele Releases leiden dennoch enorm unter arger Gesichtslosigkeit. DEHYDRATED aus der Dreiflüssestadt Passau mögen vielleicht auch nicht die innovativste Band dieser Erde sein, dafür bestechen sie mit genügend anderen, positiven Charakteristiken.

Brutal und schnell wie Hölle beginnt das Album nach einem kurzen Intro und bietet Death-Grind wie ihn nur ORIGIN und NILE besser spielen können. Geboten wird derbes Geballer voll auf die zwölf, gepaart mit irrwitziger Technik und erstaunlichen Ideen. Gerade im Bereich des Drummings brillieren DEHYDRATED, der Typ spielt derart sauber, versiert und kompromisslos, dass man meinen möchte, er beliebt zu scherzen. Doch die unglaublichen Blast Beats und die perfekt in Szene gesetzten Breaks sind so von Menschenhand gespielt wie das abartige Gegrunze, dass ein wenig an CIRCLE OF DEAD CHILDREN erinnert und ebenso ohne Effekte auskommt. Dass Sänger Johannes gleichzeitig an der Gitarre eingespannt ist, verblüfft. Denn auch die Riffs sind nicht ohne, komplexes Gefrickel findet sich in allen Songs.

Technisch brillieren die vier Niederbayern zweifellos, doch das Songwriting ist hier und da etwas undurchsichtig, so gehen einige der zahlreich eingesetzten Riffs immer wieder unter. Schade zwar, doch es stechen ganz einfach die ungewöhnlichen, also langsameren Teile heraus. Diese kommen allerdings mächtig zur Geltung, wie die abwechslungsreichsten Nummern des Albums MDK und Total Fucking Metal mit den dicken Grooves und den geschickt eingestreuten Break Beats beweisen. Ansonsten gibt es auch einige schöne, leicht thrashige Mosh-Passagen wie in Y und melodiöse Ansätze wie in Friendly Fire, die hervorragend die anstrengenden Kompositionen auflockern und bei denen sich letztendlich eine eigene Identität doch herauskristallisiert. Dies und die dezent eingesetzten schrägen Ideen zeigen, dass DEHYDRATED nicht grimmig dreinblickend im Proberaum sitzen und möglichst brutal sein möchten.

Große Mäkel kann man an The Dismal Millenium beim besten Willen nicht feststellen, die Produktion ist recht gelungen, nur die Gitarren könnten etwas mehr in den Vordergrund treten. Technisch und ideologisch sind DEHYDRATED absolut auf dem richtigen Weg und die Spieldauer von 30 Minuten ist auch ideal für dieses fordernde Material. Stellt euch auf jeden Fall was zu trinken bereit – nach dem Genuss dieses schweißtreibenden Albums seid auch ihr dehydriert! Für 12 € seid ihr dabei, schreibt einfach eine Email an diese Band, von der man zweifellos noch einiges hören wird.

Spielzeit: 29:39 Min.

Line-Up:
Johannes Schmidl – Guitar & Vocals

Patrick de Reuver – Guitar & Screams

Georg Maier – Bass & Grunts

Florian Sonnleitner – Drums
Label: Eigenproduktion

Homepage: http://www.dehydrated.de

Email: contact@dehydrated.de

Tracklist:
1. Intro

2. Visions

3. Morbid Spirit

4. Nothing

5. Y

6. Friendly Fire

7. Dehydrated

8. Vicisitude

9. MDK

10. Brot und Spiele

11. Total Fucking Metal

12. Mankinds Downfall

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