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DEAD EYED SLEEPER: Through Forests of Nonentities

Ganz starker technischer, niveauvoller Death Metal.

Jetzt geht es Schlag auf Schlag und mir kommt es so vor, als sei mit dem neuen Bandnamen auch eine neue Ernsthaftigkeit und Kreativität bei den fünf Heidelbergern DEAD EYED SLEEPER eingezogen. Denn nach dem starken Quasi-Debüt In Memory of Mankind schlägt die Band mit Through Forests of Nonentities gnadenlos zu und liefert das Beste aus dem Bereich des technischen Death Metals der letzten fünfzehn Jahre auf einem Album ab. Das klingt übertrieben? Vielleicht. Aber ist es das auch? Ich zweifle jedes Mal schwer an dem Terminus Übertreibung, wenn sich Through Forests of Nonentities mit seiner ganzen Macht vor mir aufbaut.

DEAD EYED SLEEPER zeigen sich auf ihrem Zweitwerk enorm vielfältig, da sie von den großen Innovateuren des Genres die richtigen Elemente herauspicken, und zu einem eigenen Gebräu verbinden. Das ist ein wenig die Rezeptur, mit der schon OBSCURA auf dem fantastischen Cosmogenesis Erfolg hatten, DEAD EYED SLEEPER nehmen allerdings deutlich von der Death Metallischen Seite von OPETH Gebrauch, aber auch von ATHEIST, GORGUTS und DEATH. Dabei entstehen recht direkte Stücke wie The Savage Plague, aber hauptsächlich Songs bei denen man mehr als nur dreimal hinhören muss, bis sie zünden, wie Of Wires and Lenses, The Sleep, Enigmatic Conniption und The Dead Eyed Sleeper Pt. 1 – The Undercurrent.

Dennoch legen die fünf Musiker hohen Wert darauf, ihre Songs nicht zu sehr zu überfrachten, kranke Frickelorgien gibt es auf Through Forests of Nonentities nicht, auch wenn die einzelnen Stücke sehr wagemutig arrangiert sind und es dauern kann, bis sie beim Hörer so richtig kleben bleiben. Dennoch will man sogleich mehr, wenn DEAD EYED SLEEPER mit der ersten Darbietung fertig sind, denn in diesem Universum gibt es so viel zu entdecken, dass man sich gar nicht satt hören mag. Da die Musik auch noch entsprechend in Szene gesetzt, sprich perfekt produziert ist, gibt es musikalisch nichts zu meckern. Außerdem gibt es mit dem erneut von Sascha Ehrlich angefertigtem, wundervollem Artwork die passende, geheimnisvolle Unterstützung für Through Forests of Nonentities.

Die Gitarristen entfachen ein Rifffeuerwerk, toben sich aber so richtig im Bereich der dissonanten Leadgitarren aus, als Basis dienen der kreative Bass von Thomas Amann und das irre Drumming von Corny Althammer, der auch wieder schön das Cello erklingen lässt, in zwei Stücken sogar zusammen mit seiner Frau oder Schwester Salome. Einzig die extremen Vocals, die sich zwar auch den musikalisch ruhigen Stellen gut anpassen können, sollten mehr Abwechslung bergen. Wer weiß, vielleicht versucht sich Sam Anetzberger ja demnächst schon an klarem Gesang. Davon abgesehen ist Through Forests of Nonentities von DEAD EYED SLEEPER nach Cosmogenesis von OBSCURA das bisherige Highlight des Jahres im Bereich des Death Metal und beide Alben bestechen durch visionäre Herangehensweise und einem schönen Traditionsbewusstsein. Deutschland wird doch wohl nicht wieder zu einer Hochburg für dieses Genre werden? Über diese Frage lässt sich am bestem beim Genuss eines dieser Alben meditieren. Los, kaufen!

Veröffentlichungstermin: 15. Mai 2009

Spielzeit: 42:10 Min.

Line-Up:
Sam Anetzberger – Vocals
Stefan Wandernoth – Guitar
Peter Eiffländer – Guitar
Thomas Amann – Bass
Corny Althammer – Drums, Percussions, Cello

Produziert von DEAD EYED SLEEPER
Label: Supreme Chaos Records

Homepage: http://www.deadeyedsleeper.com

MySpace: http://www.myspace.com/deadeyedsleeper

Tracklist:
1st Chaper – Enclosure
1. Of Wires and Lenses
2. Cage of Immaturity
3. The Savage Plague
2nd Chapter – Transportmation
4. Metamorphine
5. Eye Am Glowing Pulse
6. The Sleep
3rd Chapter – Exit
7. Enigmatic Conniption
8. The Dead Eyed Sleeper Pt. 1 – The Undercurrent
9. Outstripping the Meander

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