COMMON GRAVE: Embedded Coding

Ein wildes Biest von einem Death-Grind-Album.

Ein Album hätte ja noch ein Glückstreffer sein können, getreu dem Motto, dass auch ein blindes Huhn mal ein Korn findet, aber spätestens beim Zweitwerk trennt sich die Spreu vom Weizen. COMMON GRAVE haben mit ihrem Debütalbum Dehumanized schon gezeigt, was richtig guter, brutaler Death-Grind eigentlich ist, aber Embedded Coding zeigt auch noch, dass hier Könner am Werk sind, die mit Methode vorgehen und ihr Niveau locker halten können. Ganz im Gegensatz zu ihren oftmals oberflächlichen und stupide bolzenden Genrekollegen. Das zeigt schon das beeindruckende Intro Embedding Process, das ganz genrefremd mit einem brutalen Breakbeat von DJ DANVAX das Album dynamisch und treibend einleitet und mindestens genauso rockt, wie der Rest von Embedded Coding, das sich danach allerdings von solchen Spielereien vornehm zurückhält. Denn ab Dethroning Duality gibt es Death-Grind, so knallhart und kompromisslos, wie er zu sein hat, mit komplexen, aber recht eingängigen Killerriffs, Geschwindigkeit im roten Bereich, tonnenschweren Grooves und fiesem Gegrunze und Gekreische.

Mit Embedded Coding liefern COMMON GRAVE eine fünfunddreißig Minuten lange Achterbahnfahrt ab, haben blitzschnelle, technische Nummern parat, aber auch eingängige Moshparts in petto. COMMON GRAVE langweilen also nie und geben mit Dethroning Duality, Fragments Once Lost, Ocean, Body Art und Earmageddon gleich einige Hits zum Besten. Hier kann sich auch ausnahmsweise mal ein Bassist austoben, Neuzugang Georg Maier präsentiert komplexe Basslinien und auch einige kurze Soli, allerdings zu sehr im Hintergrund, um es mit seinem übermächtigem Kollegen an der Gitarre wirklich aufnehmen zu können. Aber schön zu hören, dass sich hier jemand an diesem Instrument emanzipiert. Somit rückt sich die Band nicht nur stilistisch, sondern auch qualitativ in Richtung ORIGIN, wenn auch abwechslungsreicher und weniger brutal.

Aber aufnehmen können es beide Bands locker miteinander, auch durch die massive Produktion von NECROPHAGIST-Bassist Stephan Fimmers. Die vielen Konzerte der letzten Zeit und das neue Line-Up hat COMMON GRAVE wirklich gut getan, jetzt müssen die Regensburger am Ball bleiben und munter weiter experimentieren. Ein ganzes Album zwischen Death-Grind und Breakbeats, im Stil des Interludes Decoding Sequence: Deciphering Life, das ist doch recht reizvoll, oder etwa nicht? Immerhin, im Vergleich zu diesem Mut fallen die Gastvocals von John Gallagher und Elliot Desgagnes gar nicht mehr auf. Aber das interessiert erstmal nicht. Freunde des Genres haben nicht zu warten, sondern sollten sich dieses anspruchsvolle, eigenwillige und wilde Biest von einem Album namens Embedded Coding ganz schnell zulegen und die Nackenmuskeln für die kommende Konzertsaison schon mal trainieren.

Veröffentlichungstermin: 17. Juli 2009

Spielzeit: 35:47 Min.

Line-Up:
Ferenc Horwath – Vocals
Tobias Köppl – Guitar
Georg Maier – Bass, Vocals
Florian Puchert – Drums

Produziert von Stephan Fimmers
Label: Twilight

Homepage: http://www.commongrave.de

MySpace: http://www.myspace.com/commongrave

Tracklist:
1. Embedding Process
2. Dethroning Duality
3. Fragments Once Lost
4. Bleeding Shades Of Grey
5. Casualty
6. Ocean
7. Decoding Sequence: Deciphering Life
8. Degradation Upgrade
9. Body Art
10. Earmageddon
  11. Progress Terminated

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