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CHILDREN OF THE SÜN: Roots

Drei Jahre nach dem aufgeräumten Flower Power-Album “Flowers” melden sich die Hippies CHILDREN OF THE SÜN aus dem idyllischen schwedischen Arvika mit “Roots” zurück. Wiederum haben die Schweden ihr Werk klar und sauber produziert (soundtechnisch lässt man es mit den Hippie-Parallelen in diesem Bereich lieber bleiben), wieder thront die Stimme Josefina Berglund Ekholms über den restlichen Klängen. Und textlich wird schon im Opener “Reflection” klar, dass Blümchen und heiterer Weltfriede die CHILDREN OF THE SÜN-Gefilde wohl verlassen haben: “The act of love is a lethal injection” ist kaum ein inspirierender Patch-Slogan auf dem Woodstock-Festival.

Josefinas Stimme auf den Wegen von TORI AMOS

“Roots” fühlt sich also wesentlich düsterer und rockiger an als das 2019er-Album “Flowers“. Vielleicht geht es um die Wurzeln der “Flowers”, die im Dunkeln der Erde vor sich hinwuchern und die Wege um Steine und andere Hindernisse finden müssen, wer weiß. Josefina Berglund Ekholm bewegt sich auf “Roots” nicht selten auf den Pfaden von TORI AMOS. Wenn dann wie in “Blood boils hot” noch ein minimalistisch-melancholisches Piano die Klanglandschaft betritt, dann lässt sich dieser Vergleich fast nicht mehr aus dem Kopf vertreiben. Lässt sich die Frontfrau zu rockigeren Stimmeskapaden hinreißen, so fühlt man sich an die viel zu früh erloschene JANIS JOPLIN erinnert, die seinerzeit die Verbandelung von verletzlich und rockig so eigenständig und wegweisend zelebrierte.

“Roots” ist kein Flower Power-Fastfood

Einfach und eingängig ist “Roots” somit nicht und CHILDREN OF THE SÜN verlangen ihrer Hörerschaft ab, dass sie sich auf die Dynamik und die Stimmungswechsel einlassen. Somit ist “Roots” ein Album, das eine dunklere Art des Retro Rocks zeigt, ein Album, das nicht in harmonischer Nostalgie schwelgt, sondern lieber in seelische Abgründe blickt und widerspenstige Klänge bietet. CHILDREN OF THE SÜNs Werk ist nicht für jeden Tag, aber man gräbt auch nicht jeden Tag den Garten um, um die Wurzeln seiner Existenz zu inspizieren…

Veröffentlichungsdatum: 18.03.2022
Spieldauer: 44:08
Label: The Sign Records
Website: https://childrenofthesunofficial.bandcamp.com/

Line Up
Josefina Berglund Ekholm – Lead Vocals
Ottilia Berglund Ekholm – Chor
Wilma Ås – Chor, Keyboards
Jacob Hellenrud – Gitarre
Ida Wahl – Bass
Johan Lööf – Drums

CHILDREN OF THE SÜN “Roots” Tracklist

  1. Reflection
  2. Leaves (Audio bei YouTube)
  3. Blood Boils Hot
  4. Gaslighting (Audio bei YouTube)
  5. Eden
  6. Willow Tree
  7. Roots
  8. Man In The Moon
  9. The Soul
  10. In Silva (Audio bei YouTube)
  11. Thunder
  12. Reaching For Sun
  13. Epilogue
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