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CAPUD DRACONIS: Musica Nova [Eigenproduktion]

Eigenständige Marktmusik, die neben typischen Mittelalter-Klängen auch schottische Einflüsse verbuchen kann.

Brauchen wir wirklich noch eine Marktmusik-Band; die tausendste totgenudelte Variation des “Traubentritts”, der “Skudrinka” oder des “Saltarello”? Nein, wirklich nicht. Das wissen CAPUD DRACONIS genauso gut wie wir alle, und um deshalb nicht in der Masse an Mittelalter-Kapellen unterzugehen, lassen die vier Musiker die überstrapazierten Traditionals in der Mottenkiste, wo sie hingehören, und setzen dafür verstärkt auf Eigenkompositionen mit besonderem Augenmerk auf Abwechslung.

Das schottische “The Mason’s Apron” und “Isabella” sind mit ihrem traditionellen Ursprung eine Ausnahme, zeigen jedoch die musikalische Aufgeschlossenheit des Quartetts. Auf Musica Nova finden sich nicht nur die typischen Marktmusik-Klangfarben bestehend aus Dudelsack und Davul. Abseits von “Philodendron”, dem tanzbaren “Gradus”, “Efeumauer” und “Indira” gibt es ebenso Stücke mit irischen und keltischen Einflüssen, das verträumte Zwischenspiel “Comma Oc – Liberatio” sowie das mit Flöten veredelte “Nova” seien hier stellvertretend genannt.

Wo vielen Kollegen die Puste ausgeht, kommen CAPUD DRACONIS erst so richtig in Fahrt

Dass mittelalterliche Marktmusik an sich wenig abwechslungsreich ist, ist also ein Problem, dessen sich CAPUD DRACONIS bewusst sind. Vielleicht befinden sich auch deshalb verschiedene Interludes auf dem Album. Vom atmosphärisch unterlegten Gedicht “Comma Or – Caput” bis zur bedächtig, ja fast schon zerbrechlich still arrangierten Ballade “Vagabund”, die mit verhaltenem Gesang überrascht, bedienen sich CAPUD DRACONIS nahezu aller ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln, um den Hörer abseits der Live-Bühne bei der Stange zu halten.

Mit Erfolg, denn wo vielen Kollegen nach der Hälfte die Puste ausgeht, kommen CAPUD DRACONIS erst so richtig in Fahrt, auch wenn produktionstechnisch bei der Davul Abstriche gemacht werden müssen und im Bereich der Trommeln – vielleicht auch durch Hinzunehmen eines weiteren Musikers – in Sachen Dynamik und Energie noch Platz nach oben ist, um das Niveau einer Band wie FURUNKULUS zu erreichen. Nichtsdestotrotz ist “Musica Nova” ein rundum ordentliches Debütalbum, welches direkt im ersten Anlauf seine Daseinsberechtigung festigt – etwas, das viele Bands dieser Szene bis heute nicht geschafft haben.

Veröffentlichungstermin: 01.06.2010

Spielzeit: 60:31 Min.

Line-Up:
Arach von Alzey – Gitarren, Irish Bouzouki, Gesang
Alustris von Thargor – Bastardpipes, Great-Highland-Bagpipes, Uillean Pipes
Magnus der Letzte – Bastardpipes, SMallpipes, Whistles, Flöten
Hagen Sturmwut – Davul, Percussion, Gesang

Produziert von CAPUD DRACONIS
Label: Eigenproduktion

Homepage: http://capud-draconis.com

CAPUD DRACONIS “Musica Nova” Tracklist

01. Proficisci
02. Comma Or – Caput
03. Gradus
04. Philodendron
05. Comma M – Mimus Vitae
06. The Mason’s Apron
07. Isabella
08. Efeumauer
09. Nova
10. Comma Oc – Liberatio
11. Indira
12. Askavlos
13. Comma S – Finis Eundis
14. Vagabund
15. Magie

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