blank

CAPUD DRACONIS: Musica Divina

"Musica Divina" ist eine konsequente Weiterentwicklung des Debüts und besticht mit frischen Akzenten. Fans von mittelalterlicher Marktmusik sollten unbedingt zugreifen.

Konzeptalben über den Tod gab es schon zuhauf und sogar Dantes “Göttliche Komödie” lieferte schon etlichen Bands eine thematische Grundlage – SEPULTURA sind da nur ein halbwegs aktuelles Beispiel. Was die Interpretation der “Musica Divina” von anderen Konzeptplatten unterscheidet, ist vor allem die Herangehensweise der vier Musiker. Fast vollständig instrumental und alles andere als durchweg düster präsentiert sich “Musica Divina” als ein ambitioniertes Werk, welches auf einer zweiten Ebene gleichzeitig eine Emanzipation von der gewöhnlichen mittelalterlichen Marktmusik verspricht.

Nicht die tanzbaren Rhythmen stehen im Vordergrund, sondern die Atmosphäre. Dudelsack und Davultrommel sind nach wie vor die Leitinstrumente, das steht außer Frage, CAPUD DRACONIS verlassen sich aber zudem auf ihrem Zweitwerk nicht allein auf die Marktmusikdauerbrenner, sondern treiben die Arbeit mit verschiedensten Klangfarben und Stimmungsträgern weiter voran. Zu hören ist das besonders gut in “Inferno”, wo sich bedrohliche, majestätische Parts mit behutsamen Ruhepolen streiten, während “Animus” klassische Marktmusik-Klänge mit mystischen Tönen würzt. Generell erweitern CAPUD DRACONIS ihren Sound da, wo es sinnvoll ist, verlieren sich nicht in kopflosen Experimenten, sondern setzen frische Instrumente wie die Maultrommel in “Invidia” überlegt ein.

CAPUD DRACONIS schaffen mit bekannten Stilmitteln etwas Neues

Mit dem flotten “Ignavia” hat es zwar auch ein tanzbares Stück der alten Schule auf “Musica Divina” geschafft, das Augenmerk des Quartetts gilt aber zweifelsohne den unverbrauchten Stilmitteln, was vor allem für “Avaritia” mit seinem Bodhran-Rhythmus und den keltisch angehauchten Melodien Bestand hat. Bezeichnend ist bei diesem Stück auch die Zäsur auf halber Strecke, die den Anspruch unterstreicht, den CAPUD DRACONIS schon auf dem Debüt “Musica Nova” an sich stellten und nun eifrig weiterpflegen: Mit bekannten Stilmitteln wird etwas Neues geschaffen. Was sich auf dem Vorgänger in Ansätzen herauskristallisiert hat, wird nun auf “Musica Divina” zu Ende gedacht. Der Tod mag eine schwere Thematik sein, auf den Schultern von CAPUD DRACONIS scheint er doch nur so leicht wie ein frischer Windhauch im Wüstenmeer.

Veröffentlichungstermin: 29.04.2011

Spielzeit: 50:00 Min.

Line-Up:
Arach von Alzey – Saiteninstrumente
Alustris von Thargor – Bastardpipes, Dulcimer
Magnus der Letzte – Bastardpipes, Smallpipes, Maultrommel, Flöten
Hagen Sturmwut – Davul, Bodhran, Percussion

Produziert von Jan Haak
Label: Totentanz Records / Soulfood

Homepage: http://capud-draconis.com

CAPUD DRACONIS “Musica Divina” Tracklist

01. Prologue
02. Inferno
03. Animus
04. Invidia
05. Ira
06. Ignavia
07. Avaritia
08. Immodestia
09. Voluptas
10. Fatum
11. Paradiso

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner