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CANDELA: Diversity [Eigenproduktion]

Schade, schade! Aus "Diversity" hätte wirklich ein hervorragendes Metal-/Hardrock-Album werden können, denn CANDELAs MCD überzeugt durch vier durchweg begeisternde Songs, bleibt in puncto technischer Umsetzung allerdings klar auf der Strecke.

Was macht eigentlich in erster Linie eine gute Demo-CD aus? Ausgefeiltes Songwriting? Eine saftige Produktion? Oder ist es vielleicht doch das äußere Erscheinungsbild? Nun, von alldem haben die Leverkusener CANDELA auf ihrer MCD Diversity so einiges zu bieten und trotzdem will sich auch nach einigen Durchläufen des Viertrackers keine wirkliche Euphorie einstellen. Klar, ein Hit wie Going Down fräst sich recht schnell in den Gehörgang und oft überrascht die Band durch einige ungewöhnliche Elemente, wie z.B. interessante Einsätze einer Hammond-Orgel oder zwischenzeitlich gepfiffenen Melodien. Auch die Halbballade Entropy weiß zu gefallen und überzeugt zudem mit einem ergreifenden Gänsehautrefrain, von den hochwertigen Lyrics einmal ganz abgesehen. An der Kreativität CANDELAs kann es also augenscheinlich nicht liegen, dass Diversity nur zwiespältig vom Verfasser dieser Zeilen aufgefasst werden kann.

Würde man die Musik des Quartetts aufschreiben und einem findigen Hardrock-Kenner in die Hand drücken, würde er vor Begeisterung nur so mit der Zunge schnalzen, doch leider schneint mir die Band selbst noch nicht hundertprozentig in der Lage, ihre eigenen Ideen annehmbar in Szene setzen zu können. Allen voran Fronter Christian Kulike – dessen Stimme im Grunde wahnsinnig gut zur Musik passt – ist gesangstechnisch einfach nicht weit genug, um beispielsweise die balladesken Parts von Diversity fehlerfrei unter Kontrolle zu haben und besitzt auf der anderen Seite auch zu wenig Charisma, um in härteren Passagen für die nötige Power zu sorgen. Auch was die Instrumentierung angeht, scheint die nötige Portion Druck einfach noch zu fehlen, ich könnte mir jedenfalls vorstellen, dass sich die Songs durch etwas mehr Dynamik noch etwas besser entfalten könnten. Die Faustregel für das potenzielle nächste Album sollte also klar sein: Rein technisch muss sich im Hause CANDELA noch einiges tun, gute Songwriter sind die sechs Musiker aber schon jetzt…

Veröffentlichungstermin: Frühjahr 2005

Spielzeit: 23:36 Min.

Line-Up:
Christian Kulike – vocals & all whistles

Uwe Giesa – rhythm guitars

Juliane Ehl – lead, rhythm & acoustic guitars

Thomas Schwarz – keyboards

Michael Siegmund – bass

Stefan Lötsch – drums

Produziert von Candela
Label: Eigenproduktion

Homepage: http://www.candela-metal.de

Tracklist:
01. Falling

02. Going Down

03. Entropy

04. Resurrection

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